Nachdem wir drei wunderschöne Tage im Norden Frankreichs, am Lac de Madine verbrachten, entschlossen wir uns schweren Herzens weiter zu ziehen, um noch weitere schöne Orte in Frankreich zu entdecken. Es zog uns in die Normandie mit ihrer malerischen Alabasterküste und in die Bretagne.
So fuhren wir vom Landesinneren an kilometerlangen Sonnenblumenfeldern vorbei, weiter in Richtung Norden in die Normandie.
Mit Hilfe der beiden von uns vorab herunter geladenen Apps Stellplatz-Radar und Camper Contact suchten wir uns einen Wohnmobilstellplatz direkt vor einem Campingplatz in dem Küstenort Veules les Roses aus. Als wir am späten Nachmittag ankamen, hatten wir großes Glück, denn es waren noch einige Stellplätze frei und wir konnten schnell und unkompliziert einchecken. Auch dieser Stellplatz stellte sich später als wahrer Glücksgriff heraus, denn wir konnten die sauberen Sanitärenanlagen, den Spielplatz und sogar das Schwimmbad des Campingplatzes kostenlos mit nutzen. Wer möchte, kann an dem abwechslungsreichen Animationsprogramm, so wie man es ursprünglich aus Hotels kennt, teilnehmen.
Nachdem wir also eingecheckt hatten, ging es für uns in Richtung Küste wo wir die Gedenkstätte Cerons des zweiten Weltkrieges entdeckten. Die Kinder hörten gespannt zu, wie der Papa ihnen erklärte, was dieses auf sich hat und was damals direkt an dieser Stelle geschah.
Ich muss zugeben, dass es ein komisches Gefühl war genau an der Stelle zu stehen, wo sich vom 6. bis 12. Juni 1940 die Schlacht von Veules ereignete.
Die Stimmung besserte sich jedoch bereits nach wenigen Schritten und dem Ausblick auf die Steilklippen und das Meer der atemberaubenden Alabasterküste.
Die Kinder waren spätestens dann nicht mehr zu halten und liefen sofort in Richtung Meer.
Auf dem Weg mussten wir immer wieder stehen bleiben, um den fantastischen Ausblick förmlich einzusaugen und Bilder zu machen. Eine Landschaft in dieser Form haben wir vorab noch nie gesehen.
Nachdem wir uns alles ganz genau angeschaut und gefühlt unzählige Male „Wow!“ gesagt hatten, wollten die Kinder weiter am Wasser entlang spazieren.
Wir schauten uns noch ein wenig um und entdeckten den kürzesten Fluss Frankreichs, den Veules, der genau hier in den Ärmelkanal mündet. Seine Länge beträgt gerade einmal 1149 Meter.
Die Quelle des Veules kann man sich im Ort anschauen und bei einer Wanderung an ihm durch den Ort bis zu Mündung entlang gehen.
Durch das Geocachen gelangten wir außerdem zu der Grotte des bekannten Schriftstellers Victor Hugo, der damals in der Grotte lebte, arbeitete und das Meer beobachtete, wenn er bei seinem besten Freund Paul Meurice in Veules les Roses zu Besuch war.
Danach ging es für uns noch einmal zurück zum Strand. Wir blieben bis spät abends am Meer und fielen abends völlig erschöpft von den vielen Eindrücken in unsere Betten.
Veules les Roses ist ein ganz wunderbarer und einzigartiger Ort. Wir haben uns an diesem Ort in die Normandie und in die malerische Steilküste verliebt und werden sicher irgendwann noch einmal zurück kommen um uns den Ort ganz genau anzuschauen.
Von Veules-les-Roses reisten wir weiter an der Alabasterküste entlang und kamen bereits nach kurzer Zeit in dem wunderschönen Badeort Veulettes-Sur-Mer an. Leider wurde uns nur wenige Minuten vorher der letzte Wohnmobilstellplatz weggeschnappt, so dass wir uns schweren Herzen entschieden weiter zu ziehen und nicht in Veulettes-Sur-Mer zu bleiben. Veulettes-Sur-Mer ist einfach nur traumhaft schön und ein auf Touristen ausgelegter Badeort mit einer langen Strandpromenade und Geschäften zum Flanieren – untermalt mit einer wunderschönen Landschaft. Sobald wir wieder in der Normandie sind, werden wir erneut versuchen hier einen Stellplatz zu ergattern.
Nach einem Einkaufsstopp im Supermarkt entschieden wir uns für eine etwas längere Fahrt an diesem Tag. Wir fuhren an Le Havre vorbei und zum ersten Mal über die gigantische Schrägseilbrücke Pont de Normandie. Insgeheim habe ich gehofft, dass auf der Brücke kein Stau entsteht, da die Auffahrt der Brücke ausgesprochen steil ist und wir mit dem Alkoven den Wind sehr zu spüren bekamen, dazu die Höhe der Brücke – ein etwas komisches Gefühl. Dafür wird man oben angekommen mit einer wunderbaren Aussicht auf die Seine belohnt. In jedem Fall ist die Überquerung der Pont de Normandie, die 7 Euro kostet ein Erlebnis.
Gegen Nachmittag erreichten wir schließlich Saint-Pair-Sur-Mer. Auf dem ruhig gelegenen Stellplatz, der sich direkt neben einer Artistenschule befindet fühlten wir uns direkt wohl. Ein älterer Franzose versuchte uns bei Ankunft mit Händen und Füßen zu erklären, dass man auf dem Stellplatz kein Fernsehempfang hat und wir uns dies überlegen sollten. Wir bedankten uns für den Hinweis. Für uns war dies nicht relevant, denn im Urlaub versuchen wir so gut es geht auf Fernsehen und Medien zu verzichten.
Nachdem wir also eingeparkt und uns etwas von der langen Fahrt gesammelt hatten, ging es zur Entdeckungstour in den malerischen Ort.
Wie immer zog es uns zuerst in Richtung Meer. Von Saint-Pair-Sur-Mer hat man einen fantastischen Blick an der Küste entlang bis zu dem Luftkurort Granville.
Leider hatten wir kein Badewetter, die Kinder freuten sich dennoch über das Meer und ließen Steine flitschen.
Natürlich sammelten wir auch wunderschöne Steine zur Erinnerung.
Weiter zog es uns an der Promenade entlang.
An der gesamten Strandpromenade entlang gibt es immer wieder kleinere Spielplätze und Spielmöglichkeiten für Kinder sowie ausreichend Bänke für Erwachsene. Hier können sich die Kinder so richtig austoben und Eltern bei einem Blick auf die Küste und das Meer Ruhe finden.
Saint-Pair-Sur-Mer ist ein ganz wunderbarer Ort mit vielen Ecken, die entdeckt werden wollen.
Nachdem es uns bei unserem Spaziergang bis in den Ort gezogen hatte, gingen wir später noch einmal und mit Regenjacken ausgerüstet zurück zum Meer, denn wir wollten uns noch etwas ganz besonderes ansehen. Etwas was wir vorab in dieser Form noch nie gesehen haben.
Wenn sich in Saint-Pair-Sur-Mer bei Ebbe das Wasser zurück zieht, zeigt sich am Strand etwas total geniales – ein Schwimmbad mitten im Meer.
Das Schwimmbad wird dann von Rettungsschwimmern bewacht und ist für Touristen und Einheimische kostenlos nutzbar. Ich finde die Idee einfach toll, denn so kann auch bei Ebbe gebadet werden.
Wir liefen einmal um das Schwimmbecken herum, schauten es uns von Nahem an und kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Hast du so etwas schon einmal gesehen?
Schließlich legten wir uns mit Blick auf das riesige Zirkuszelt einer bekannten französischen Artistenschule schlafen.
Nach einer wunderbaren ruhigen Nacht entschieden wir uns noch einen weiteren Tag in Saint-Pair-Sur-Mer zu bleiben. Der Wohnmobilstellplatz lag direkt neben einem großen Spielplatz und einem Boule Feld. An beidem hatten die Kinder viel Freude und nutzten es ausgiebig. Zudem schlenderten wir am nächsten Tag noch einmal ganz gemütlich durch den Ort und die Geschäfte, am Meer entlang und aßen köstliches französisches Gebäck.
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Den ersten Teil unserer Reise im Wohnmobil durch Frankreich kannst du gern noch einmal nachlesen.
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