Alle fünf Jahre verwandelt sich die Stadt Kassel für 100 Tage in eine riesige Kunstausstellung. Verteilt in der ganzen Stadt sind dann Kunstwerke von Künstler:innen aus der ganzen Welt zu bestaunen. 2022 ist Indonesien das Gastland und präsentiert spannende Themen, Sichtweisen und Aspekte, die zum Nachdenken anregen. In der gesamten Region ist in dieser Zeit mächtig was los, denn die Kunstausstellung Documenta zieht tausende Besucher:innen an.
Um mit Kindern abseits der Menschenmassen in der Innenstadt dennoch einen Blick auf die Kunstausstellung zu werfen, empfehle ich einen Spaziergang durch die Karlsaue. Hier sind faszinierende Kunstwerke zu finden die Groß und Klein zum Staunen bringen. In der weitläufigen Parkanlage verteilen sich die Menschenmengen gut und Kinder können über die weiten Wiesen flitzen, ohne Rücksicht auf Autos oder Straßenbahnen nehmen zu müssen. Zudem können immer wieder Schwäne, Enten, Libellen, Schmetterlinge und Käfer aus nächster Nähe beobachtet werden. An warmen Tagen macht sogar der Eiswagen in der Karlsaue einen Halt.
Kunstwerke in der Karlsaue
In Zusammenarbeit mit der Documenta 15 haben Mitglieder der Gruppe Kassel des BDA – Bund Deutscher Architektinnen und Architekten – acht unterschiedliche Reflecting Points geschaffen. Temporäre Bauwerke zum Ausruhen, Reflektieren und Zusammenkommen. Fünf dieser faszinierenden Reflecting Points sind in der Karslaue anzutreffen, die anderen drei in der Innenstadt.
Reflecting Point 5 Karlsaue Aueteich Maria
Der Reflecting Point Maria definiert einen offenen Ort der Gemeinschaft, Erinnerung und der Reflexion. Im Jahr 1896 hat ein kleines Mädchen, meine Urgroßmutter Maria (C.H.), diese Fichte im Sauerland gepflanzt. Daher trägt der Baum den Namen Maria. Er ist leider letztes Jahr als Folge des Klimawandels verdurstet. Der Baum Maria wurde 125 Jahre alt.
Reflecting Point 4 Achse Karlsaue Kollektiv
Der Reflecting Point Kollektiv besteht aus gestapelten Hordengattern. Die Holzzäune dienen dem Schutz von Jungpflanzen in Mischwäldern und schützen im aufgebauten Zustand mit ihren 850 laufenden Metern bis zu 5.000 Bäume während ihrer Aufwuchsphase vor Verbiss. Nach sieben bis acht Jahren überragen die Baumspitzen die Wildtiere. Die Hordengatter haben ihren Dienst erfüllt und zerfallen zu Humus.
Um euch vorab noch nicht zu viel zu verraten und den Zauber aller Kunstwerke in der Karlsaue nicht zu nehmen, zeige ich in meinem Beitrag bewusst nicht alle. Aber eins kann ich verraten: es lohnt sich den Rucksack mit kühlen Getränken und einer Picknickdecke zu packen und mit den Kindern bei einem Spaziergang durch die Karlsaue einen Blick auf die Documenta zu werfen.
Zum Abschluss kann der Spaziergang mit einem Besuch auf dem riesigen Safari-Spielplatz in der Karlsaue abgerundet werden. Hier können sich die Kleinen noch einmal richtig austoben, bevor der Heimweg angetreten wird.
Noch bis zum 25. September könnt ihr euch mit euren Kindern die beeindruckenden Kunstwerke der Documenta 15 anschauen.
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