Fasching ist für viele das Ereignis des Jahres! Nach zwei Jahren Pandemie findet in diesem Jahr sogar zum ersten Mal wieder in NRW Karneval ohne Pflicht zur Einhaltung eines Mindestabstands sowie zum Tragen von medizinischen Masken statt. Und auch in den Kindergärten und Schulen freuen sich die Kinder, dass sie endlich wieder Fasching feiern und sich verkleiden dürfen. Schließlich machen Kinder nichts lieber als sich zu verkleiden und schminken um dann in andere Rollen zu schlüpfen. Denken zumindest die meisten Erwachsenen – doch es gibt auch Ausnahmen!
Faschingsfrust statt Faschingslust
Im Kindergarten und der Schule wird Fasching mit einem kleinen Buffet bestehend aus süßen und herzhaften Leckereien sowie Musik und lustigen Spielen gefeiert. Die passende Partydekoration wurde bereits Wochen zuvor von den Kindern gebastelt und im Raum aufgehangen. Viele Kinder erzählen seit Tagen aufgeregt als was sie sich verkleiden werden – Ninja Kämpfer, Dinosaurier, Einhorn, Fee und vieles mehr.
Unter ihnen sind aber auch Kinder, die sich ganz und gar nicht auf die Faschingsfeier freuen und den Tag am liebsten so schnell wie möglich über sich ergehen lassen möchten. Diese Kinder mögen es nicht, sich zu verkleiden und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Wiederum gibt es Kinder, die das Gefühl der bunten Schminke nicht auf der Haut haben können. Jedes dieser Kinder hat seine eigenen, ganz persönlichen Gründe dafür, warum es sich nicht verkleiden oder schminken möchte.
Vielleicht kann man diesen Kindern anbieten, sich mit normaler Alltagskleidung wie etwa einer Latzhose und einem Pullover in einen Handwerker/in, in schwarzer Kleidung als Dieb oder mit einer medizinischen Maske unterm Kinn als Arzt/Ärztin zu kleiden. Treibt das Kind im Verein Sport kann ihm auch angeboten werden die Ausrüstung als Kostüm zu tragen. Vielleicht darf aber auch der Motorradhelm, Handschuhe und Nierengurt vom Papa mitgenommen werden und das Kind ist somit eben ein Motorradfahrer. Lehnt das Kind auch diese Vorschläge ab, sollte dies zu jederzeit von den Eltern sowie den Erzieher/innen und Lehrer/innen akzeptiert werden. Eltern sollten jedoch vorher ein kurzes Gespräch suchen, damit dies nicht zu Missverständnissen führt und auf die persönliche Situation eingegangen werden kann. Zudem sollte das Kind bei der eigentlichen Faschingsfeier zu keiner Zeit ausgegrenzt und als „Spaßbremse“ betitelt werden, nur weil es sich nicht verkleidet hat. Dieses Kind kann auch ohne Verkleidung an den Spielen und dem Faschingsbuffet teilnehmen. Gegebenenfalls kann dies vorab in der Gemeinschaft wie etwa im Sitzkreis besprochen werden.
Warum Kinder nicht zum Verkleiden an Fasching gezwungen werden sollten
Das Kind hat seinen persönlichen Grund dafür sich nicht verkleiden zu wollen. Vielleicht fühlt es sich unwohl in einem Kostüm oder möchte einfach eben nicht. Das sollte zu jederzeit akzeptiert werden und nicht in irgendein Kostüm gezwungen werden.
Ein Zwang führt nur zu Streit und Streit verursacht schlechte Stimmung. Ist das wirklich wegen eines Kostüms notwendig?
Eine Faschingsfeier ist kein Pflichtprogramm.
Fasching soll ein schönes Ereignis für Kinder sein. Ob mit oder ohne Verkleidung, jeder kann Spaß haben.
Wie ist es bei deinen Kindern: Faschingslust nach so einem langen Ausfall oder eher Faschingsfrust? Ich bin gespannt auf dein Feedback in den Kommentaren.
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