Die Sommerferien – sechs Wochen voller Freiheit, Spaß und Abenteuer. Für viele Kinder ist das die schönste Zeit des Jahres. Endlich mal nicht früh aufstehen, keine Hausaufgaben, keine Tests. Stattdessen: Ins Freibad gehen, ans Meer fahren, die Familie besuchen, die man sonst selten sieht. Einfach mal den Tag nach Lust und Laune gestalten – ganz ohne Zeitdruck oder Verpflichtungen.
Doch so wie jeder schöne Film irgendwann zu Ende ist, neigt sich auch der Sommer irgendwann seinem Ende zu. Und mit dem ersten Schultag nach den Ferien kommt er, der sogenannte Ferienendeblues.
Was ist der Ferienendeblues überhaupt?
Für viele Kinder – und ehrlich gesagt auch für uns Erwachsene – fühlt sich der Wiedereinstieg nach einer langen Pause gar nicht so leicht an. Es ist ein bisschen wie ein kleiner Kater nach einem richtig schönen Fest: Man schaut zurück auf tolle Erlebnisse, spürt noch das warme Gefühl von Freiheit und plötzlich klopft der Alltag wieder an die Tür. Früh aufstehen, Schulranzen packen, Unterricht, Regeln, Termine. Kein Wunder also, dass sich manche Kinder schwer tun.
Manche sind am ersten Schultag besonders still, andere wirken vielleicht gereizt oder traurig. Und das ist vollkommen normal! Schließlich haben sie in den Ferien oft unvergessliche Dinge erlebt. Die Tage waren erfüllt mit Leichtigkeit, Familie, Spielen, und einfach „Kind-sein“-Dürfen.
Ferienendeblues fühlt sich manchmal so an…
Vielleicht kennst du es auch von dir selbst: Nach dem Urlaub fällt es schwer, wieder ins Büro zu gehen. Der Wecker klingelt viel zu früh, der Kopf ist noch halb im Urlaubsmodus und der Alltag wirkt fast ein bisschen grau im Vergleich zu den letzten Wochen. Genau so kann es Kindern auch gehen. Und oft kommt noch ein wenig Unsicherheit dazu – wie wird das neue Schuljahr, was erwartet mich, wie wird die neue Lehrerin oder der Lehrer?
So schwer dieser Ferienendeblues manchmal auch sein mag, er zeigt auch etwas sehr Schönes: Nämlich, dass sich die Kinder zu Hause wohlfühlen. Dass die gemeinsame Zeit mit der Familie genossen wurde. Dass sie loslassen konnten und das ist in unserer schnellen Welt etwas sehr wertvolles.
Die gute Nachricht: Dieser kleine Blues dauert meist nicht lange. Nach ein paar Tagen haben die meisten Kinder ihren Rhythmus wiedergefunden. Sie freuen sich, ihre Klassenkamerad*innen wiederzusehen, von ihren Ferienabenteuern zu erzählen und gemeinsam wieder Neues zu erleben. Die Struktur, die der Schulalltag mit sich bringt, gibt ihnen auch Sicherheit. Oft mehr, als man denkt.
Was hilft beim Wiedereinstieg?
Gerade die ersten Tage nach den Ferien sind herausfordernd für uns Eltern. Wichtig ist nun, dass wir die Kinder besonders liebevoll begleiten. Ein bisschen Verständnis, Geduld und vielleicht ein paar kleine Hilfen können den Übergang erleichtern:
Ein entspannter Morgen: Ein bisschen früher aufstehen, um in Ruhe in den Tag zu starten. Am besten schon am Vorabend den Schulranzen packen und die Kleidung herauslegen, damit nicht unnötiger Stress entsteht.
Ein besonderes Frühstück, das gute Laune macht.
Ein kurzer Schulweg mit Mama oder Papa, wenn das hilft. Manchmal macht das den Unterschied. Falls dein Kind mit dem Bus oder der Bahn zur Schule fährt und du die Möglichkeit hast, dann biete an, ausnahmsweise mal mit dem Auto zur Schule zu fahren.
Kleine Motivation: Eine liebe Notiz im Federmäppchen oder ein kleines Extra in der Brotdose.
All das zeigt: „Ich sehe dich. Ich verstehe, dass es dir schwerfällt. Und ich bin da.“
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Und wie ist es bei dir zu Hause?
Kennst du den Ferienendeblues auch von deinen Kindern oder starten sie freudestrahlend ins neue Schuljahr? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und freue mich über deine Gedanken in den Kommentaren.
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