Familienleben

Mein Kind auf fremder Instagram-Seite entdeckt: Was hat es da zu suchen?

MeinKindaufInstagram

Ich als bloggende Mama zeige meine Kinder weder auf dem Blog noch auf den Social Media Kanälen mit Gesicht. Dies hat bestimmte Gründe, der größte: Ich möchte meine Kinder schützen!

Als ich gestern Abend mein Smartphone zückte und nichts ahnend die Instagram-App öffnete, entglitten mir sämtliche Gesichtszüge. Auf dem Bildschirm lachte mich mein eigenes Kind an. Nicht etwa auf meinem eigenen Profil, sondern auf einem anderen Instagram-Account. Jemand hat sich an einem Einzelbild meines Kindes bedient, welches auf einer Veranstaltung entstanden ist und teilte dieses nun in den sozialen Medien. Das Gesicht meines Kindes war dabei klar und deutlich zu erkennen. Der Schock war groß und wandelte sich ziemlich schnell in Ärgernis. Denn wir Eltern wurden vorab weder gefragt, ob wir mit der Veröffentlichung einverstanden sind noch haben wir etwas unterzeichnet, dass die entstandenen Bilder der Veranstaltung für mediale Zwecke genutzt werden dürfen – wo wir in beiden Fällen widersprochen hätten.

Mein Kind auf einem anderen Instagram-Account: Was tun?

Ich tippte sofort ein paar Sätze ein und bat den entsprechenden Account das Bild meines Kindes zu löschen und in Zukunft vor der Veröffentlichung zumindest gefragt zu werden. Einige Minuten später war das Bild gelöscht und der betreffende Account entschuldigte sich für die Verärgerung. Glück im Unglück und noch einmal eine Bestätigung für mich, noch sensibler mit dem Thema Kinderbilder im Netz umzugehen. Denn es gibt eine ganze Menge potenzieller Risiken und Auswirkungen, die mit dem Teilen von Kinderbildern einhergehen können.

Zudem möchte ich mir nicht ausmalen, welche Wege wir Eltern hätten gehen müssen, wenn die Person hinter dem betreffenden Account die Löschung verweigert hätte.

Wie kam es zu dem Bild

Das Bild ist auf einer Veranstaltung mit einer Teilnehmerzahl von etwa 4000 Personen entstanden. Der o.g. Account teilte mir mit, dass wir mit dem Kauf des Tickets zu diesem Event den AGBs zugestimmt haben und somit keine weitere Erlaubnis der Bilder notwendig ist. Zudem wäre es auch nicht umsetzbar, jedes Mal bei der Veröffentlichung, jeden Menschen „aufzuspüren“ und um Erlaubnis zu bitten!

Zum einen kann ich dies sehr gut nachvollziehen, wenn es sich um eine Aufnahme mehrerer Personen auf einem Bild oder wenn es sich um Einzelbilder von Erwachsenen handelt, denn diese können selber entscheiden ob sie nun in die Kamera schauen oder sich ggf. noch schnell weg drehen, die Hand vor das Gesicht halten usw. Bei einem Einzelbild eines Kindes kann ich dem nur widersprechen, da hier in jedem Fall die Einwilligung der Eltern benötigt wird. In jedem Kindergarten, Schule, Sportverein wird vorab eine schriftliche Vereinbarung über die Veröffentlichung von Bildern in der Zeitung oder im Internet des Erziehungsberechtigten eingeholt. Leider konnte ich die genannten AGBs auf der Website nicht finden und teilte dies dem Veranstalter telefonisch mit, damit dieser in Zukunft auf dieser Ebene rechtlich abgesichert ist.

Darum solltest du KEINE Kinderbilder im Internet veröffentlichen

Auch wenn wir das Bild unseres Kindes nicht selbst veröffentlich haben und dieses ein absolutes No-Go für uns ist, möchte ich dir aufzeigen, warum du keine Kinderbilder im Internet veröffentlichen solltest.

Der Schutz der Privatsphäre ist in der digitalen Ära von größter Bedeutung. Kinderbilder, die im Internet veröffentlicht werden, können leicht von Unbekannten gefunden und missbraucht werden. Es ist wichtig, die Privatsphäre unserer Kinder zu respektieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten, indem wir ihre Bilder nicht öffentlich zugänglich machen. Sobald sie volljährig sind, können sie selber entscheiden, welches Bild von ihnen veröffentlicht werden darf. Kinder hingegen sind wehrlose Wesen. Es ist wichtig, dass wir unsere Kinder in Entscheidungen einbeziehen, die ihr Leben betreffen, und ihnen die Kontrolle über ihre eigenen Bilder geben. Indem wir ihre Bilder ohne ihre Zustimmung online stellen, verletzen wir dieses Recht. 

Kinderbilder, die einmal online sind, bleiben für immer im Internet. Auch wenn wir die Bilder später löschen, könnten sie bereits von anderen Personen heruntergeladen oder geteilt worden sein. Das Internet vergisst nicht! Diese Bilder könnten negative Auswirkungen auf das Leben der Kinder haben, zum Beispiel bei der Jobsuche oder in sozialen Beziehungen. Zudem können sie als Mobbing-Mittel benutzt werden.

Das Internet ist leider nicht frei von Gefahren. Indem du Kinderbilder online teilst, gibst du potenziellen Online-Beutefängern Einblicke in das Leben deiner Kinder. Diese Personen könnten die Bilder nutzen, um Informationen zu sammeln oder sogar für illegale Zwecke missbrauchen. Es ist unsere Verantwortung, unsere Kinder vor solchen Risiken zu schützen. Ich möchte dir an dieser Stelle in der ARD-Mediathek die Dokumentation „Mein Kind im Porno?“ ans Herz legen. In der es um harmlose Kinderbilder geht, die mit Hilfe von KI zu schlimmen Bildern bearbeitet werden. Bilder, die beispielsweise in Klassen-Chats landen oder für pornografische Zwecke verwendet werden. Das Schlimme: Jeder kann solche Materialien erstellen, selbst Schüler. Nach dieser Doku, wirst auch du sicherlich sensibler mit den Bildern deiner Kinder umgehen.

Das Teilen von Kinderbildern im Internet kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Es ist wichtig, die Privatsphäre unserer Kinder zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Indem wir ihre Einwilligung respektieren und keine Kinderbilder online posten, tragen wir dazu bei, ihre Zukunft zu schützen und ihnen ein sicheres Umfeld zu bieten.

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