Schwimmen lernen ohne Schwimmkurs, kann dies klappen? Ja! Denn ich habe meinen beiden Kindern innerhalb von drei Monaten das Schwimmen selber beigebracht und möchte in diesem Beitrag von unseren Erfahrungen berichten. Vor ein bisschen mehr als drei Jahren schrieb ich von unserem verpatzten Schwimmkurs, denn die Freude über den endlich beginnenden Kurs fiel ziemlich schnell im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Kurzer Hand entschied ich das Ganze einfach selbst zu übernehmen und habe meinen beiden Kindern spielerisch und ohne Druck das Schwimmen beigebracht.
Fester Rhythmus und viel Geduld
Um auch konsequent bei der Sache zu bleiben haben wir uns einen festen Schwimmbadtag in der Woche ausgesucht. Diesen Termin haben wir versucht immer einzuhalten und alle anderen anfallenden Termine um unseren Schwimmbadtag zu planen. Denn wie bei vielen anderen Dingen ist es auch beim Schwimmen lernen so, dass man am Ball bleiben muss. Daher haben wir während dieser Zeit auch unsere Wochenend-Familienausflüge ganz einfach ins Schwimmbad verlegt.
Spielerisch schwimmen lernen
Unsere ersten Schwimmbadbesuche hatten ehrlich gesagt wenig mit dem Schwimmen lernen zu tun. Mir war wichtig, dass die Kinder Spaß haben – sie durften daher frei entscheiden ob sie planschen, rutschen oder einfach nur Wasserball spielen wollten. Anfänglich trugen sie Schwimmflügel und später einen Schwimmgurt, dem man einzelne Styroporblöcke entnehmen kann.
Im Laufe unsere Schwimmbadzeit wurden die Kinder vertrauter mit dem Wasser und auch immer mutiger. Sie schauten sich bei anderen Kindern, die bereits schon schwimmen konnten die Technik ab und versuchten ihr eigenes Glück. Nach vier Wochen ließen wir den Schwimmgurt gänzlich ab. Für die Kinder ein ganz tolles Gefühl und ich merkte, dass sie den Willen durch das Zuschauen der andern Kinder entwickelt hatten auch endlich allein schwimmen zu können.
Wir übten spielerisch und für die Kinder manches Mal gar nicht so bewusst erst kleinere und später immer größere Strecken zu schwimmen. Um den Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu geben, waren wir Erwachsenen dabei immer in greifbarer Nähe. Somit schafften sie bereits nach wenigen Wochen eine ganze Bahn ohne Hilfe zu schwimmen. Während unseres Familienurlaubs an der Nordsee hielten wir schließlich auch unseren festen Schwimmbadtag und besuchten ein Hallenbad. Und dann passierte etwas, womit wir als Eltern nicht gerechnet hätten: Denn während wir auf unseren Liegen lagen, beobachtete unser großer Sohn wie ein Mädchen bei der Bademeisterin das Seepferdchen absolvierte. Kurzer Hand sagte er, dass er dies auch gerne probieren möchte. Zehn Minuten Später hielt er voller Stolz sein Seepferdchen in den Händen!
Nach drei Monaten vom Nichtschwimmer zum Schwimmer
Mir ist bewusst, dass der Erwerb des Seepferdchen nicht automatisch bedeutet, dass das Kind völlig allein und sicher schwimmen kann. Dennoch war uns als Eltern wichtig, dass die Kinder vor der Einschulung ohne Schwimmhilfe schwimmen können. Zudem können die Kinder in unserer Grundschule das jährliche Sportabzeichen nur absolvieren, wenn das Seepferdchen vorhanden ist. Da uns allen der wöchentliche Schwimmbadtag so gut gefallen hat, werden wir diesen in Zukunft einfach beibehalten und ich bin mir sicher, dass durch das weitere Schwimmtraining die Schwimmtechniken verfestigt werden und noch weitere Abzeichen absolviert werden.
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