Familie

Die Zeltstadt vor unserer Haustür

Seit knapp einem Monat steht in unmittelbarer Entfernung unseres Hauses auf dem alten Flughafen Kassel-Calden eine Zeltstadt für Flüchtlinge. 1.000 Menschen sind hier innerhalb weniger Tage in eine in ebenso kurzer Zeit errichteten Kleinstadt eingezogen. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, weil alles so nah ist und ich aufgrund unseres zweiten Glücks erst heute dazu komme etwas darüber zu schreiben bzw. den Menschen in dieser Zeltstadt zu helfen.

Ich habe mich abends oft gefragt, wie ich mich einbringen kann. Wie kann ich den Menschen zeigen, dass sie Willkommen sind in der Gemeinde, in der ich wohne? Wie kann ich ihnen zeigen, dass sie unser Leben bereichern? Viele von ihnen stammen aus Gebieten, in denen Krieg oder Armut oder Zustände herrschen, die für uns teilweise nicht begreifbar sind. Wie kann ich also helfen?

Gestern bin ich auf die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge aufmerksam geworden, die es mir ermöglicht als Bloggerin meinen Beitrag zu leisten und danke den Initiatoren Nico LummaStevan PaulKarla Paul und Paul Huizing für diese grandiose Idee. In einer ersten Kampagne haben eben genannte Blogger für die Menschen gesammelt, die vor dem LaGeSo in Berlin wartenden Menschen mit Wasser, Lebensmitteln, Kleidung und Hygiene-Artikeln zu versorgen. Die Reaktion darauf war so überwältigend, dass es kurz darauf eine neue Kampagne auf betterplace.org gestartet wurde, in der Geldspenden für Projekte aus ganz Deutschland gesammelt werden. Die Projekte sind dort einzeln gelistet und bereits jetzt sind in der zweiten Kampagne schon fast 20.000 € gesammelt worden. Auch ich werde hier meinen Teil zu beitragen, weil ich von der Sache überzeugt bin. Weil genau solche Projekte gefördert werden, die mir teilweise die Antwort auf oben genannte Fragen abnehmen.

Aber ich habe eine weitere Rolle neben meinem Blog. Ich bin vor Ort und möchte auch den Flüchtlingen in der Zeltstadt, die für mich fußläufig erreichbar ist, helfen. Und hier kommt mein Mann ins Spiel, der sich heute erkundigt hat, wie wir als Ortsansässige helfen können. Er hat sich dort mit zwei Johannitern über Sachspenden abgestimmt. Diese haben im Übrigen ziemlich deutlich signalisiert, dass sie glücklich sind, dass es Leute gibt, die sich aktiv einbringen. Mein Mann wird nun mit einem Arbeitskollegen und Freund in seinem Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern eine Sachspenden-Aktion starten und auch ich werde in meinem Freundes- und Bekanntenkreis die Leute zum Mitmachen animieren.

Wie kannst du helfen? Wenn du auch zu der Leserschaft gehörst, die ein eigenes Blog betreibt, berichte über die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge. Auch wenn es dir finanziell nicht möglich ist, Geld zu spenden, hilft der Blogeintrag von dir, die gute Sache zu verbreiten. Solltest du ein Flüchtlingsheim in der Nähe haben, kannst du dich erkundigen, wie du helfen kannst. Du wirst merken, dass es teilweise an Sachen fehlt, an die wir nie gedacht hätten, weil sie für uns so banal und alltäglich sind.

3 Kommentare zu “Die Zeltstadt vor unserer Haustür

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