Familienleben

Der erste Tag im Kindergarten

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Heute war es so weit, der erste Tag im Kindergarten. Wie ich bereits berichtete, konnte ich den Großen seit dem ersten Schnuppertag im Kindergarten kaum noch halten und er fragte nahezu täglich, wann denn nun endlich der Kindergarten starten würde. Die letzten Tage zogen sich wie Kaugummi und seine Fragen wurden immer häufiger. Heute war es dann soweit.

Ich stand frühzeitig auf um mich fertig zu machen und das Kindergartenfrühstück zuzubereiten. Mir war flau im Magen und ich war aufgeregt vor diesem großen Tag. Mein kleiner Sohn war doch gerade noch in meinem Bauch und nun ist er plötzlich schon drei Jahre alt und ein Kindergartenkind.
Die erste Frage des Tages stellte sich bereits beim Schmieren des Brotes: Was möchte denn der kleine Rabauke wohl auf sein Brot haben? Da hier Nutella hoch im Kurs steht und nichts, absolut nichts anderes aufs Brot/Brötchen darf, hatte ich bei einer anderen Belagwahl starke Bedenken, ob er dieses wohl essen würde. Aber Nutella und Kindergarten? Ich hätte vermutlich zwischen den anderen Super-Moms mit den schön dekorierten Broten und Gurkenscheibchen versagt. Ich entschied mich also spontan für Mortadella. Neben dem Wurstenbrot platzierte ich gekonnt kleine Möhrchen. Innerlich freute ich mich über mein schön dekoriertes Frühstück.

Nachdem ich zum größten Teil alle Sachen fertig gepackt hatte wachte auch schon ein aufgeregter großer Junge auf. „Mama, darf ich heute in den Kindergarten?“ Wir frühstückten und standen Punkt 8 Uhr gebügelt und gestriegelt vor dem Kindergarten.

Im Kindergarten wurden wir herzlich von der Erzieherin begrüßt und uns wurde in Ruhe alles genauestens gezeigt und erklärt. Der Große fühlte sich gleich wohl, zog sich seine Patschen an, hing seinen Rucksack an die Garderobe und zeigte der Erzieherin seine mitgebrachte Malmappe. Anschließend ging er mit den anderen Jungs ins Spielhaus, zur Duplo- und in die Autoecke. Er schaute sich alles an, probierte aus und beobachtete die anderen Kindern.

Freies Spiel vs. gemeinsames Spiel

Nach einem Zeitabschnitt von ca. einer Stunde freiem Spiel (jeder darf mit jedem und mit allem spielen), trafen sich alle Kinder am Frühstückstisch, um ein gemeinsames Lied zu singen und anschließend gemeinsam zu frühstücken. Der Große packte voller Stolz seine Spongebob Tupperdose aus dem neuen Kindergartenrucksack aus und schaute mich entsetzt an: „Mama, wierum hast du mir Möhren darein gemacht?“ Noch bevor ich ihm antworten konnte biss er in sein Mortadella Brot. Bis zum letzten Bissen und ohne weitere Beschwerden aß er sein Brot auf, lediglich die Möhren ließ er in der Brotdose zurück.
Besonders positiv ist mir bei dem „Gemeinsamen Frühstück“ aufgefallen, dass alle Kinder ohne Ermahnung auf ihren kleinen Stühlen sitzen blieben, bis alle fertig gefrühstückt hatten. Und ich war natürlich stolz wie Bolle, dass unser Sohn dies auch so toll mitmachte. 😉

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Nachdem alle Kinder fertig gefrühstückt hatten, gingen wir gemeinsam in den großen Turnraum. Dort wurde gesungen, gespielt und getobt. Der Große war besonders von dem riesigen Bällebad angetan und weigerte sich daher leider an den gemeinsamen Spielen teilzunehmen. Er tauchte lieber zwischen den bunten Bällen und ich scheiterte in jeder Hinsicht mit meinen Überredungsversuchen. Jetzt im Nachhinein denke ich, dass es in Ordnung war, er war heute zum ersten Mal dort und wollte/konnte isch alles ganz genau anschauen. In ein paar Wochen, wenn sich alles eingespielt hat, kann man ihn immer noch drum bitten, an den gemeinsamen Spielen teilzunehmen. Vielleicht geschieht dies aber auch von ganz allein und das Bällebad ist dann uninteressant für ihn geworden, wer weiß – wir werden sehen.

Das Konzept der Mischung von freiem Spiel und gemeinsamem Spiel finde ich persönlich sehr schön. Die Kinder haben so die Möglichkeit selbst zu entscheiden, was und mit wem sie spielen möchten, müssen sich aber im gemeinsamen Spiel auch an Regeln halten und mit den Kindern spielen, mit denen sie im freien Spiel weniger spielen.

Eine herzliche Begrüßung und glückliche Kinder

Jedes einzelne Kind wurde nicht nur freundlich von den Erzieherinnen begrüßt, sondern auch immer wieder in kleinere Gespräche eingebunden. Wir Eltern haben uns dabei eher im Hintergrund gehalten und waren praktisch nur für den „Notfall“ zur Stelle. Dadurch wurden die Kinder untereinander und auch mit den Erzieherinnen etwas vertrauter. Zum Abschluss gab es in der Turnhalle für jedes Kind eine persönlich gestaltete Zuckertüte, welche mit Straßenmalkreide, Süßigkeiten und Luftballons gefüllt waren. Und wer wollte, durfte noch eine Runde im großen Garten spielen und toben. Am Ende des Tages gab es viele glückliche Kinder. Ja, es hat wirklich kein Kind geweint oder gar gejammert.

Unser großer Sohn wäre am liebsten noch länger im Kindergarten geblieben und war sehr traurig, nachdem die Erzieherin sagte, dass für heute der Kindergarten zu Ende sei. Nun liegt er in seinem Bettchen und wird wahrscheinlich den aufregenden Tag verarbeiten und kann es kaum erwarten, bis er morgen wieder in den Kindergarten darf.

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