Die liebe Sarah vom Blog mamaskind ruft derzeit zur Blogparade auf. Das Titelthema lautet: Schöne Kindheitserinnerungen. Nachdem ich das Titelthema laß, war mir klar, dass ich unbedingt an dieser Blogparade teilnehmen muss, da ich dir von meiner Kindheit erzählen möchte und ich dich in eine noch gar nicht allzulang vergangene Zeit nehmen möchte.
Ich hatte eine tolle Kindheit und blicke auf schöne Momente zurück. Ich wuchs in einer kleinen Gemeinde auf. Unser Haus stand in einer ruhigen und kaum befahrenen Straße. Wir Kinder (ich habe noch zwei Geschwister) hatten einen großen Garten zum Toben und spielen, in welchem eine Schaukel und eine Rutsche stand und ein alter Traktorreifen gefüllt mit Sand als Sandkasten diente. Wir spielten eigentlich immer draußen, denn schlechtes Wetter gab es für uns nicht. Sobald das erste Kind auf der Straße war, kamen die anderen Nachbarskinder hinzu. Es war immer etwas los und den Satz „mir ist langweilig.“ kannten wir Kinder vom Land nicht.
Wir hatten immer eine Spielidee. Oft sammelten wir Murmeln und kullerten diese in die Löcher der Hydrantendeckel auf der Straße, spielten Drei-Käse-Hoch, Räuber und Gendarm, Verstecken, Fußball oder Street Hockey. Wir schoben uns gegenseitig mit der Papiertonne durch die Straße, fuhren Inliner, Fahrrad oder Roller. Egal ob Junge oder Mädchen, ob jung oder alt, wir haben uns einfach verstanden.
Besonders gern erinnere ich mich an die Sommermonate zurück. Wenn es richtig warm war, pumpte mein Vater ein großes Schlauchboot im Garten auf, dieses wurde mit Wasser gefüllt und somit zum Planschbecken umfunktioniert. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es damals nämlich diese Jumbo Pools noch nicht.
Und dann gab es noch Bruno, den Eismann. Er fuhr Sommer für Sommer mit seinem weißen Eiswagen durch die Straßen und verkaufte immer gut gelaunt und mit einem flotten Spruch auf den Lippen leckeres Eis.
Abends setzten sich die Erwachsenen spontan zusammen, tranken ein Bier und unterhielten sich stundenlang, bis es dunkel oder frisch wurde. Es war eine tolle Atmosphäre und alle verstanden sich gut. Generell wurde Nachbarschaftshilfe groß geschrieben. Der eine konnte Autos, der andere Heizungen und der Dritte Fernseher und Computer reparieren. Bei Umbau- oder Renovierungsarbeiten bekam man immer die Hilfe der anderen angeboten. Bei Feiern und Geburtstagen unterstützen sich die Frauen mit Kuchenbacken oder dem Zubereiten der Speisen gegenseitig. Wenn man in den Urlaub fuhr, hatte man immer jemanden zum Blumen gießen, Post rein holen oder zum Füttern der Tiere parat. Die Nachbarn tauschten sogar Ersatz-Haustürschlüssel untereinander, falls die Kinder mal den eigenen vergessen hatten.
Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, fallen mir noch weitere schöne Kindheitserinnerungen ein. Beispielsweise die gemeinsamen Urlaube mit meiner Familie. Wie ich das Schwimmen im Meer lernte und nachdem wir aus dem Urlaub zurück waren, im Freibad das Seepferdchen machte. Meine Eltern waren so stolz auf mich.
Aber nicht nur Erinnerungen sondern auch materielle Dinge lassen mich ab und an in meiner Kindheit schwelgen. Meine Eltern haben viele meiner Bücher, Spielsachen und sogar Kleidungsstücke aufgehoben. Die Sachen habe ich nun quasi an meine Kinder weiter vererbt und freue mich, dass besonders der große Sohn so gern mit den Dingen spielt. Mein absolutes Lieblings Buch „Tante Thea“ haben auch wir uns schon zig mal zusammen angeschaut.
Nicht so gerne denke ich an die Kindergartenzeit zurück. Ich kann mich noch zu gut daran erinnern, wie schwer ich es meiner Mutter machte und jeden Morgen schrie, weil ich lieber zu Hause beziehungsweise bei der Oma bleiben wollte. Auch an die Besuche beim Kinderarzt habe ich keine guten Gedanken, auch hier habe ich immer bitterlich geweint. Somit konnten bei mir sogar einige U-Untersuchungen nicht durchgeführt werden. Bis heute weiß niemand, warum ich solch eine panische Angst vor Arztbesuchen hatte.
Aber da es bei dieser Blogparade um die schönen Kindheitserinnerungen geht, möchte ich an die wenigen unschönen Erinnerungen jetzt gar nicht näher erläutern. 😉
Übrigens wohne ich heute noch immer in der selben Straße, in der ich als Kind aufwuchs, denn vor vier Jahren habe ich hier gemeinsam mit meinem Mann ein Haus gekauft. Leider bin ich als einzige hier geblieben. Die anderen Kinder von damals sind nach der Schule zum Studieren weggezogen, haben sich mit ihren Partner/innen an anderen Orten niedergelassen oder sind verstorben (mein guter Freund und Nachbar wurde nur 14 Jahre alt).
Ich wünsche mir von Herzen, dass meine Söhne eine ebenso tolle und vor allem sorgenfreie Kindheit verbringen werden. Dass sie viele Freundinnen und Freunde kennen lernen und mit denen viel Spaß haben werden. Dass sie Höhlen bauen, Barfuß auf der heißen Straße im Sommer laufen, Fußball und Hockey spielen, Inliner und Fahrrad fahren, auf Bäume klettern und von Nachbars Kirschen naschen.
Ich wünsche mir, dass sie glücklich sind und dass sie später, so wie ich, voller Freude an ihre Kindheit zurückdenken.
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