Ralf Schumacher outete sich gerade öffentlich mit seiner Liebe zu einem jüngeren Franzosen, es wurde über das viel zu knappe Bikinioberteil von Heidi Klum diskutiert und spekuliert, ob Prinz Harry ein Problem mit Williams wachsenden Bart hat. Das Lesen dieser Nachrichten, die wie eine Welle in meinem Instagram-Feed gespült wurden, fühlten sich, wie so oft als reine Zeitverschwendung an. Zudem interessierten sie mich ziemlich wenig. Ohne lange zu überlegen, löschte ich also die Instagram App auf meinem Smartphone. Ich hatte es satt. Viel lieber wollte ich jeden einzelnen Moment in den bevorstehenden Sommerferien mit meinen Kindern verbringen – ganz ohne Ablenkung von Trash-Nachrichten. Gemeinsam mit den Kids Spiele spielen, echte Gespräche führen, im See baden sowie das hier und jetzt genießen.
Nun sind einige Wochen vergangen, der Herbst ist mittlerweile da und ich blicke auf unvergessliche Sommermomente mit meiner wilden Bande zurück.
Der neue Trend – Digital Detox
Vor sechs Jahren habe ich ein ähnliches Experiment, wenn auch eher ungewollt, durchgezogen. Denn ich habe für mehrere Wochen gänzlich auf mein Smartphone verzichtet. Grund dafür war mein ziemlich schlechter, dafür aber super günstiger Smartphone-Vertrag. Dieser hatte mich im wahrsten Sinne des Wortes im idyllischen Schweden zwischen Seen und roten Holzhäuschen im Stich gelassent. Es ging nichts, absolut gar nichts. Kein Anruf, keine Nachricht ging raus oder rein, geschweige denn die Internetverbindung um Routen zu planen. Abgeschottet mit meinem nutzlosen Telefon in der Hand, sah ich es eher als Zeichen an um die Natur und das hier und jetzt aufzusaugen und packte es daher einfach in den leeren Koffer. Keine Ablenkung durch den kleinen Bildschirm und die sozialen Medien. Rückblickend war es eine unglaubliche Erfahrung, an die ich heute noch gerne zurück blicke.
Wie das Smartphone unser Leben beeinflusst
Leider ist in einer digitalen Zeit wie diese, kaum noch möglich ohne Smartphone das Haus zu verlassen. Schließlich gibt es nahezu nichts, was man damit nicht machen kann. Es dient zum Navigieren, zum bezahlen und selbst Parktickets kann man ganz bequem mit dem Smartphone aktivieren und verlängern. Sogar Unwetter- oder Hitzewarnungen bekommt man ganz automatisch mitgeteilt. Hinzu kommt, dass man immer wieder das Gefühl hat erreichbar sein zu müssen. Kurz, ein Smartphone ist unabdingbar. Aber zumindest einmal im Jahr, während der Sommerferien der Kinder versuche ich für einige Tage ohne auszukommen. Oftmals lasse ich es dafür bewusst zu Hause liegen oder lösche Apps deren Versuchung sie nicht zu öffnen, schwer fällt. So wie eben auch vor wenigen Wochen, nachdem mich eine Nachricht nach der anderen in den sozialen Medien wahnsinnig machte und ich diese kurzerhand vom Smartphone schmiss. Auch die Nachrichtendienste habe ich während dieser Zeit nur spärlich benutzt. Am meisten zum Einsatz kam tatsächlich die Kamera, mit der viele der beeindruckenden Momente festgehalten wurden.
Und wie waren nun unsere Sommerferien mit dem Digital Detoxing?
Herausragend schön und sehr entspannend. Während unseres Urlaubs habe ich in der Zeit, in der ich normalerweise das Smartphone zum Scrollen in die Hand genommen hätte, tolle Gespräche geführt, Französisch Vokabeln gelernt, unzählige Sonnenuntergänge erlebt und viel, sehr viel gelesen. Urlaub für alle Sinne quasi.
Würde ich ganz genauso immer wieder machen.
Vielleicht sogar schon in den Herbstferien.
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