Familienleben

Goodbye, Wichtel! Warum ich die magischen Nächte endlich hinter mir lassen kann

Wichtel

Die festliche Zeit ist für viele von uns die schönste Zeit des Jahres: Glitzernde Lichter, der Duft von frisch gebackenen Plätzchen und die Vorfreude auf Weihnachten. Doch während die meisten von uns sich nach all dem Zauber sehnen, gibt es eine Tradition, die mitunter mehr Stress als Freude bringt, zumindest für uns Erwachsenen: Der Wichtel. Dieses Jahr bin ich überglücklich, dass unser jüngstes Kind nicht mehr in dem Alter ist, in dem ein Wichtel bei uns wohnen muss. Lass mich erklären, warum.

Ein Hauch von Magie

Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass ein Wichtel tatsächlich etwas Wundervolles ist. Der kleine, geheimnisvolle Geselle bringt einen besonderen Zauber ins Haus. Die Kinder sind überglücklich, wenn sie jeden Morgen neue Streiche entdecken. Der Wichtel, der nachts Plätzchen gebacken hat und aus dem Mehl eine Rodelpiste gebaut hat. Der Gummibärchen an den Schrank geklebt hat oder aus dem Toilettenpapier kleine Sterne geschnitten hat. In diesen Momenten können wir die Unbekümmertheit und den Glauben an Magie in den Augen unserer Kinder sehen und das ist unbezahlbar.

Doch so schön die Vorstellung auch ist, die Realität sieht oft anders aus. In den Jahren, in denen ein Wichtel bei uns wohnte, war die Adventszeit für mich nicht nur magisch, sondern auch enorm stressig. Jeden Abend musste ich mir neue Ideen ausdenken, die den Wichtel „lebendig“ erscheinen ließen. Dies erforderte Zeit, Kreativität und viele Nachtschichten.

Wichtel

Die Herausforderung dabei? Die Kinder dürfen niemals herausfinden, dass der Wichtel eigentlich gar nicht existiert. Während sie in ihren Betten lagen, musste ich alles im Geheimen vorbereiten und oh, wie oft habe ich das einfach vergessen! Vor allem während der hektischen Vorweihnachtszeit, wenn man sowieso schon eine Million andere Dinge zu erledigen hat und nebenbei noch unzählige Klassenarbeiten geschrieben werden.

Da meine Kinder absolute Frühaufsteher sind, war es oft ein Wettlauf gegen die Zeit. Ich erinnere mich, dass ich manchmal mitten in der Nacht aufschreckte und mir einfiel, dass ich noch schnell einen Wichtelstreich vorbereiten musste. In diesen schlaflosen Nächten, in denen meine Fantasie auf Hochtouren lief, wurde der Wichtel mehr zur Last als zur Freude.

Ein Wichtel ist Arbeit und er sollte erst dann einziehen, wenn man sich tatsächlich voll und ganz um den Wichtelzauber kümmern kann. Ein halbherziges Engagement bringt nicht nur weniger Freude, sondern es ist einfach unfair für die Kinder, die sich sehnlichst auf die kleinen Überraschungen freuen.

Ein Trend, der sich auf Social Media wandelt – vom Wichtelhype zum Wichtelleid

In den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass ich nicht alleine bin. Während die Wichteltradition in den sozialen Medien einen regelrechten Hype erlebt hat, bemerke ich, dass immer mehr Mütter und Väter den Stress, der mit dieser Tradition einhergeht, hinterfragen. Einige wünschen sich, dass ihre Kinder nicht mehr nach einem Wichtel verlangen und ich kann das nur allzu gut nachvollziehen.

In diesem Jahr freue ich mich, dass wir keinen Wichtel mehr haben. Meine Ressourcen sind bereits zu Beginn des Dezembers aufgebraucht und ich bin erleichtert, diese zusätzliche Verantwortung nicht mehr zu tragen. Für uns ist ein „Kein Wichtel“-Ansatz der neue Trend, der das Weihnachtsfest ebenso magisch macht.

Warum überhaupt ein Wichtel damals bei uns eingezogen ist, obwohl wir keinen wollten, kannst du noch einmal hier nachlesen. Liebe Grüße an dieser Stelle an meine Freundin L. aus Kindheitstagen, die zu diesem Zeitpunkt meinen jüngeren Sohn in der Grundschule unterrichtet hat und quasi den Wichtel zu uns geführt hat. Ein tolles Rezept für  diese Wichtel-Plätzchen findest du hier.

Wenn du ähnliche Gedanken hast oder einfach nur mal mit jemandem über die Wichteltradition plaudern möchtest, lass gern einen Kommentar da!

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