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Welchen Gefahren sind unsere Kinder im Netz ausgesetzt?

Werbung/Rezensionsexemplar

„Wenn ich mir die Welt malen könnte, in der meine Kinder idealerweise aufwachsen sollten, wäre es eine ohne Kriege und Leid – aber auch eine ohne Smartphones und Social Media.“ Lautet der erste Satz in dem gestern im Rowohlt Verlag erschienenen Familienratgeber „Aber alle haben ein Smartphone!“ – So begleiten wir unsere Kinder entspannt und sicher im Umgang mit Handy, Social Media und Co. von Elisabeth Koblitz.

Ein Familienratgeber, den ich binnen zwei Tagen durchgelesen habe. Der mich fesselte und in einigen Punkten förmlich erstarren lies. Denn wenn ich ehrlich bin, dachte ich, dass ich mich schon gut in diesem Gebiet auskennen würde. Social Media ist schließlich ein großer Teil meiner Arbeit, die Gefahren sind mir weites gehend bekannt. Zudem sind meine Kids aktuell genau in dem Alter, in dem das Smartphone nahezu täglich ein Thema an unserem Tisch ist. Während das große Kind mittlerweile zwar ein Smartphone besitzt, im Umgang mit diesem aber von uns begleitet wird und nicht jede beliebige App – schon gar nicht Instagram und Tik Tok, herunterladen darf. Ja, ich habe sogar schon kurzen Prozess gemacht und das gehypte online Game Brawl Stars gelöscht. Warum kannst du noch einmal hier lesen. Und natürlich hat das Kind auch ein tägliches Zeitlimit für das Smartphone. So ist es bei dem Drittklässler viel mehr das Thema: „Wann darf ich endlich ein eigenes Smartphone mit Karte? Alle haben schon eins! Nur ich nicht!“ Der erste Eindruck könnte nun vermitteln, dass dies alles ziemlich streng und konsequent von uns Eltern ist. Ja, ist es vermutlich auch – aber durch Elisabeth Koblitz Familienratgeber ist mir noch einmal bestätigt worden, dass dies ein erster guter Ansatz ist, jedoch bei Weitem nicht reicht, denn unsere Kinder sind im world wide web echten Gefahren ausgesetzt.

Auch wenn wir häufig die selben Apps verwenden oder uns genauestens mit diesen auseinandersetzten, nutzen wir sie anders als der Nachwuchs. Elisabeth Koblitz zeigt auf, durch welche simplen Machenschaften erwachsene Menschen, die keine guten Absichten haben, sich Vertrauen und Zugang zu Kindern erschaffen – und mit welchen einfachen Tricks sie damit Erfolg haben.

Im richtigen Leben warnen wir unsere Kinder schließlich vor ganz realen Gefahren wie zum Beispiel: „Gehe nicht mit Fremden mit, auch wenn sie dir einen Hundewelpen versprechen“ oder „Fahre niemals bei jemandem im Auto mit, der Alkohol getrunken hat.“ Eigentlich warnen wir ständig, jeden Tag: „Niemals eine Plastiktüte über den Kopf ziehen“; „Auf keinen Fall das Backblech ohne Topflappen aus dem Backofen holen.“ Und vieles, vieles mehr. Da liegt die selbstkritische Frage auf der Hand: Warum lassen wir dieselbe Vorsicht nicht auch endlich in der Online-Welt walten? Wir müssen unsere Kinder Schritt für Schritt begleiten. Ihnen erklären und ein Auge drauf haben.

Ebenso erschütterte mich, dass in einer aktuellen Studie der Landesanstalt für Medien NRW jedes vierte Kind zwischen 11 und 13 Jahren angibt, bereits ungefragt Pornografie gezeigt oder zugeschickt bekommen haben. Auch eine Pornosucht ist heute kein seltenes Thema bei Kindern und Jugendlichen. Schließlich ist der Zugang einfach und kostenlos.

Ein weiterer großer Faktor, der in diesem Buch beschrieben wird, ist die Sucht nach Smartphones und Social Media. Ein mir bisher unbekanntes Thema waren die sogenannten Dark Patterns (dunkle Muster). Darin wird beschrieben was die Plattformen dafür tun, damit wir uns lange auf ihnen verweilen und uns in den Bann ziehen. Vielleicht ist dir selbst schon einmal aufgefallen, wie viel Zeit du beispielsweise auf Instagram vergeudest. Das Scrollen ist endlos – es gibt kein Ende und uns werden automatisch immer wieder Bilder und Reels eingespielt, die auf uns abgestimmt sind. Wir Erwachsene können uns durch anstehende Aufgaben nach einer bestimmten Zeit aus der App lösen, Kindern und Jugendlichen fällt dieses hingegen viel schwerer.

Ab wann soll mein Kind ein Smartphone bekommen? Wie viel Medienzeit ist angemessen? Welche App soll ich erlauben? Welchen Gefahren ist mein Kind im Netz ausgesetzt? Diese Fragen bewegen Familien täglich, gleichzeitig ist eine Welt ohne Smartphone, Social Media und KI nicht mehr denkbar. Viele Eltern sind verunsichert.

Elisabeth Koblitz wirft einen Blick auf die Herausforderungen, vor denen Familien in unserer digitalen Welt stehen, und vermittelt alltagstaugliche Ansätze für den bewussten Umgang mit Social Media und Co. Die erfahrene Journalistin und Mutter von drei Kindern zeigt, wie man Digital Natives im Umgang mit Smartphones begleitet, und beantwortet die wichtigsten Fragen, die Eltern in diesem Zusammenhang bewegen. Sie interviewt dafür Psychologinnen, Cyberkriminologinnen, Medienpädagoginnen und die, um die es geht: die Kinder selbst.

Ein so unfassbar wichtiges Buch, dass ein MUSS für alle Eltern sein sollte, denn schließlich sind wir die erste Generation von Eltern, die Kinder in einer Welt von Smartphones, Tik-Tok-Challenges und Beauty-Filtern großziehen.

Autorin: Elisabeth Koblitz
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Seiten: 255
ISBN: 978-3-499-01777-3
Preis: 14,00 Euro

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