Familienleben

Sommerblues und ein gebrochener Arm: 5 Tipps gegen die Tristesse

Der Song „Summertime Sadness“ der Popsängerin Lana Del Rey der aktuell rauf und runter im Radio zu hören ist, könnte zur Zeit nicht besser passen. Sommertraurigkeit. Zwar auf eine andere Art und Weise wie im Song beschrieben, in der es eigentlich um eine Sommerromanze geht, …

„Dieser Sommer kann wirklich weg!“ Schimpfte ich vergangene Woche nach einigen Stunden mit meinem Kind in der Notaufnahme in meine AirPods. Am anderen Ende meine Freundin, die mit sanfter Stimme versuchte mich zu besänftigen. Aber mal im Ernst: Dieses Wetter hatte bis vor wenigen Tagen rein gar nichts mit Sommer zu tun. Statt T-Shirt und kurze Hose gingen wir morgens nicht ohne Regenjacke und Schirm aus dem Haus. Abends stülpte ich mir sogar die gestrickten Socken über und kuschelte mich mit einer Wolldecke aufs Sofa. Ich sehne mich nach den sommerlichen Grillabenden mit Freunden auf der Terrasse, in denen wir bis spät in die Nacht zusammen sitzen, schnuddeln – wie man in Nordhessen sagt, und lachen.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Notaufnahme. Die Kinder waren gefühlt gerade erst aus dem Haus, da klingelte auch schon das Telefon. Ein Horrorszenario für alle Eltern. „Frau H. Sie müssen sofort kommen, ihr Kind,…“ noch im Sprechen schnappte ich mir den Autoschlüssel vom Schlüsselbrett, schaute ob ich auch ja die Versichertenkarte im Portemonnaie hatte und nahm geistesgegenwertig eine Flasche Wasser mit. Mir war sofort klar, dass ich mit dem Kind den Nachmittag im Krankenhaus verbringen würde. Meine innere Vorahnung sollte recht behalten. Eine gute dreiviertel Stunde später saß ich mit dem kreidebleichen Kind, das vor Schmerzen und Übelkeit wimmerte in der Notaufnahme.

Notaufnahme

Vier Stunden später verließen wir, zwar ohne Schmerzen dafür aber mit einem Gipsarm das Krankenhaus.

Sommer, das wars!

Während der Heimfahrt schaute das Kind schweigend aus dem Fenster. Mir war klar, was in seinem Kopf vor sich ging. Nun konnte er für eine gewisse Zeit seinen geliebten Sport nicht ausüben. Für ihn die größte Strafe. Der Verzicht auf das, was er jeden Tag am liebsten macht. Zudem keine Bundesjugendspiele auf die er sich schon seit Wochen freute. Vorerst kein Fahrrad fahren, Schwimmbadbesuch, … „Ich kann ja gar nichts machen!“ Ich versuchte ihn aufzumuntern, denn natürlich hatte ich mir schon ausgerechnet wann der Gips laut Arzt abkommen würde. Direkt mit Beginn der Sommerferien! Unsere, meine größte Hoffnung damit das Kind zumindest den Urlaub am Meer und die Nachmittage im Freibad mit den Freunden:innen genießen kann.

Das was ich bei meinem Kind versuchte, versuchte auch meine Freundin nun am anderen Ende der Leitung bei mir. Positiv denken und das Gute in der miserablen Situation sehen. Und tatsächlich, nach dem ersten Schock sah die Gefühlslage schon wieder viel besser aus, denn es hätte auch schlimmer kommen können.

Nach ein paar Tagen haben wir uns nun eingespielt und sind ein gutes Team geworden. Wir wissen mittlerweile welche Shirts aus dem Kleiderschrank am besten über den dicken Gips, der vorn der Schulter bis runter zu den Fingern angelegt ist, passen. Wir haben unsere Tricks beim Jacke anziehen und Duschen. Man mag es kaum glauben, aber wir sind richtig kreativ. Und ja, ich bin gelassener im Bezug auf Spielkonsolen und Smartphones geworden. Natürlich nur mit der Bedingung, dass dies eine absolute Ausnahme ist und wir wieder zu unseren alten Regeln zurückkehren, sobald der Gips ab ist. Ich bin sogar die Mutter, die dem Kind die Finger vom Verband frei gelegt hat, damit er wenigstens den Kontroller bedienen kann und habe mir damit die Worte „Du bist echt cool!“ einkassiert.

Die Tristesse hat keine Chance – Tipps

Wir versuchen das Beste aus diesem bisher verflixten Sommer, der natürlich lange noch nicht zu Ende ist, dennoch in dieser Art nicht geplant war, zu machen. Wir schauen aktuell gemeinsam nahezu jedes (bis auf die 21 Uhr) EM-Spiel und nehmen an Tipp-Wetten teil. Wir verabreden uns und telefonieren viel mit Freunden:innen. Wir schauen uns Youtube-Tutorials an, pflücken Erdbeeren auf dem Feld, gehen spazieren und fangen dabei Pokemons ein, kochen und backen und haben sogar eine leckere Eistorte zusammen zubereitet. Wir lernen gemeinsam mit Sofatutor neues und lauschen den Aumio-Geschichten. Langweilig ist uns definitiv nicht. Im Gegenteil, wir lassen uns nicht unterkriegen. Machen einfach weiter, nur gefühlt mit angezogener Handbremse.

Verrückt dieser Sommer, aber es könnte immer noch schlimmer sein. Ich bin mir sicher, er wird sogar noch grandios! …

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