Letzte Woche erreichte mich eine E-Mail von Sophie, mit der Einladung einen Bericht über meine Spielplatzerfahrungen zu schreiben. Ich habe mich sehr über diese Einladung gefreut, aber auch kurz drüber nachgedacht, ob ich überhaupt teilnehmen kann. Schließlich ist mein Sohn erst sieben Monate alt und hat noch keinen Spielplatz kennen gelernt – vermutlich wird dies auch noch eine Weile dauern. Jedoch habe ich schon so einige Spielplatzerfahrungen in unserer Gemeinde sammeln können, zum einen durch meine Neffen und mein Patenkind und zum anderen durch Babysitterjobs während meiner Schulzeit.
In unserer Gemeinde gibt es drei Spielplätze, jedoch sind alle leider nur 0815 Spielplätze mit wenig Spielgeräten. Dafür wurden sie mit viel Liebe hergerichtet und sind relativ weitläufig. Der örtliche Bauhof ist für die Pflege zuständig, er mäht in den Sommermonaten regelmäßig den Rasen und leert die Mülleimer. Was ich besonders gut finde ist, das die Spielgeräte regelmäßig auf ihre Tauglichkeit/Sicherheit geprüft werden. In den warmen Monaten des Jahren werden die Spielplätze zu richtigen Treffpunkten für viele Mütter und deren Kindern. Es finden Kaffeerunden auf den Bänken und Tischen des Spielplatzes statt oder die Mütter und Kinder liegen auf ihren Decken und veranstalten ein Picknick. Zu letzterer Gruppe werde ich mich diesen Sommer vermutlich schon gesellen können, bis unser Kleiner das erste Spielgerät erklimmen kann, wird es noch dauern.
Sehr erschrocken war ich darüber, als ich gelesen habe, dass sich tatsächlich Leute Gedanken über das Thema “Mädchen- und Jungenspielplätze” machen. Und auch wie Sophie in ihrem Artikel schreibt, habe auch ich mir noch nie Gedanken über eine Geschlechtertrennung bei Spielplätzen gemacht. Zu dem Areal von zwei der Spielplätzen in unserer Gemeinde gehören Bolzplätze, die nach meinen Beobachtungen überwiegend aber nicht ausschließlich von den Jungen genutzt werden. Wobei dies natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich ist und ich dazu sagen muss, dass wir eine relativ erfolgreiche Frauenfußballmannschaft in der Gemeinde haben. Ich habe zum Beispiel früher auch mit den Jungs zusammen Inlinehockey oder Fußball gespielt. Man kann nicht generell sagen Mädchen buddeln im Sand und Jungs spielen lieber Fußball. Sie spielen doch auch genauso gut zusammen. In meinen Augen ist die Diskussion um gendergerechte Spielplätze unnötig, denn wir haben gesellschaftlich gesehen wirklich andere Probleme. Aber jede Studie bringt eben Geld für Gutachter.
Aber zurück zu unseren Spielplätzen in der Gemeinde Calden. Es gibt momentan eine Initiative von Fanta in Zusammenarbeit mit dem deutschen Kinderhilfswerk und dem TÜV Rheinland. Da ich mit unseren Spielplätzen eigentlich zufrieden bin und hier eher die Kommunen als einen Global Player wie Fanta (Coca Cola Company) in der Pflicht sehe, werde ich keinen Spielplatz vorschlagen, euch aber kurz über die Aktion informieren und zitiere hier von Sophie:
Zusammen mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem TÜV Rheinland ist die Spielplatz-Initiative in die nächste Runde gegangen. Egal ob Betreiber, Verein, Initiative oder Eltern: Bis bis zum 21. April 2014 kann jeder unter www.fanta.de/spielplatzinitiative einen öffentlichen Spielplatz für eine Modernisierung vorschlagen. Vom 12. Mai bis zum 12. Juni 2014 entscheiden Deutschlands Spielplatz-Fans in einer Online-Abstimmung, wer eine Finanzspritze erhält. Dazu kann jeder einmal täglich unter anderem über Facebook seine Stimme abgeben. Ein besonderer Anreiz, sich für seinen Spielplatz einzusetzen, sind die diesjährigen Hauptgewinne. Die drei Spielplätze mit den meisten Stimmen erhalten jeweils 10.000 Euro. Auf Platz 4 bis 20 wartet ein Zuschuss von jeweils 5.000 Euro und die Plätze 21 bis 100 werden mit einem kreativen Spielelement für ihren Spielplatz belohnt.
Was denkt ihr über die Aktion? Vor allen Dingen findet ihr die Diskussion um gendergerechte Spielplätze gerechtfertigt?
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