Ihr lieben, eigentlich hatte ich für heute einen ganz anderen Blogbeitrag geplant – etwas schönes fürs Auge, eine kleine Weihnachtsbastelei – doch seit gestern kann ich kaum einen klaren Gedanken fassen. Ein Beitrag einer Bloggerkollegin auf Instagram und dessen Auswirkungen arbeiten in meinem Kopf und lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Daher ein paar Gedanken dazu und die weihnachtliche Bastelei zu einem späteren Zeitpunkt. Aber worum geht es eigentlich?
Make a wish & help lautet der Appell der Bloggerin in ihrem Beitrag auf Instagram mit einem wunderschönen Bild mit ihr und etwas Weihnachtsglitzer im Hintergrund.
„Nur zusammen sind wir stark und deswegen möchte ich gemeinsam mit euch Wünsche erfüllen. Seid ihr dabei ? Weihnachten naht und viele Menschen wissen nicht, wie sie in diesem Jahr die Wünsche ihrer Liebsten erfüllen sollen. Die Gründe sind vielfältig und ich denke da brauchen wir nicht drüber sprechen. Selbst Menschen die bisher keine Probleme hatten, sind plötzlich betroffen. Also lasst uns gemeinsam helfen!
Zum Ablauf: Unter jedem Wunsch, kann direkt EIN Wunscherfüller seinen Kommentar „ich erfülle ihn“ hinterlassen und dann persönlich Kontakt aufnehmen. Bitte auch nur EINEN Wunscherfüller pro Wunsch, wenn also schon etwas da steht – schau gern weiter und erfülle einen anderen Wunsch.“
Eine tolle Aktion, die es auch bereits in den Vorjahren von anderen Blogger:innen und Digital Creator:innen gab. Denn der Zusammenhalt in der Social Media Welt ist gigantisch und hat schon des Öfteren gezeigt, dass vielen Bedürftigen auf diese Weise geholfen werden kann. So soll es eben auch zur schönsten Zeit des Jahres sein und vielen Kindern strahlende Augen bescheren und Familien mit unter die Arme gegriffen werden. Doch eines ist dieses Jahr anders: Die Art der Wünsche! Denn dieses Jahr gibt es einen ganz speziellen Wunsch, den sich viele Familien teilen. Einen Wunsch, dessen wichtige Bedeutung mir bisher ehrlich gesagt in dieser Form nicht klar war.
Beim Lesen der Kommentare habe ich förmlich gespürt wie sich mein Hals zuschnürte und ich eine Gänsehaut bekam. Denn geht man von dem obigen Text aus, so könnte man erahnen, dass die Wünsche in Form von großen Legosets, einer Puppe, Spiele oder ähnliche Geschenke, die man üblicherweise kennt aussehen. Doch anstatt Spielzeuge für die Kinder, wünschen sich die allermeisten Leser:innen unter diesem Beitrag Lebensmittelgutscheine oder Kleidung für ihre Kinder.
Die Priorität liegt in diesem Jahr bei gefüllten Bäuchen und warmer Kleidung, statt Spielzeugen unterm Weihnachtsbaum. Die Armut der Menschheit ist gefühlt so nah wie schon lange nicht mehr.
Hier ein kleiner Ausschnitt der Kommentare:
Die meisten hier wünschen sich einfach Lebensmittel! Das “normalste” der Welt. Essen. Ist das nicht wahnsinnig traurig? 😢 Ehrlich. Bin so schockiert! Ich würde am liebsten jedem den Laden leer kaufen! ❤️ Ich kann Spielzeug (gebraucht, für jungs) anbieten. Ein paar Bücher zum Beispiel. Alter: 2-14 Jahre Liebe Grüße
Es zerreißt mir das Herz… Wo sind wir nur gelandet…
Wenn ich hier durch die Kommentare scrolle, hab ich gleich das Pippi in den Augen… Es ist so krass das alles zu lesen, zum einen wie viele sich trauen um Hilfe zu bitten und auf der anderen Seite die vielen, lieben Hilfsangebote. 🥺 Das gibt mir Hoffnung für unsere Gesellschaft, unsere Gemeinschaft, dass sie doch nicht so verloren ist, wie es manchmal scheint. ❤️ Danke für so eine Aktion! Ich ringe noch mit mir, ob ich es auch wagen kann um Hilfe zu bitten… Es fällt echt schwer, zumal ich denke, andere haben es viel schwerer und ich ihnen nix “wegnehmen” will. Aber wenn noch ein Lebensmittel Gutschein übrig bleiben sollte, würden mein Kind und ich, uns freuen.
Und auch ich denke, wo das noch alles hinführen mag. Erst heute morgen war ich im Discounter, um etwas fürs Mittagessen und Standard-Produkte wie Nudeln, Toilettenpapier, Taschentücher und ein Brot zu besorgen. Mein Einkaufskorb war gerade so gefüllt, die Produkte überschaubar. An der Kasse bekam ich schließlich einen Schrecken, als die Kassiererin 45 Euro für diese wenigen Produkte von mir erbat. Die Preise sind in den letzten Wochen und Monaten förmlich explodiert. Aus diesem Grund kann ich gut nachvollziehen, dass die Priorität der Weihnachtswünsche bei Familien in diesem Jahr bei Lebensmittelgutscheinen liegt.
Aber eine Frage bleibt offen: Wo führt das noch alles hin?
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