Familienleben

Mit Kindern aufs Konzert? Wir haben´s getan!

Ich muss gestehen, unsere Jungs haben einen ziemlich coolen Musikgeschmack. Zu ihren Favoriten zählen Apache 207, Milky Chance und das Berliner Musiker-Duo SDP. Also genau die Musikrichtung, die auch wir Erwachsenen gerne hören.

Noch vor den Geburten der Kinder teilten mein Mann und ich uns die Leidenschaft Konzerte und Theaterstücke zu besuchen, dafür fuhren wir an den Wochenenden sogar teilweise nach Hamburg und Berlin. Nun sind unsere Kinder mit 8 und fast 10 Jahren aus dem gröbsten raus, um ehrlich zu sein, schon zu ziemlich coolen Socken herangewachsen, so dass wir einen Versuch unsere Leidenschaft wieder aufleben zu lassen und als Familie auszuüben starteten. Wir besuchten mit unseren beiden Kindern ein Konzert. Nicht irgendein Konzert, sondern ein ausverkauftes SDP-Konzert!

Nachdem die Kinder von unserem Vorhaben erfuhren, konnten sie es kaum abwarten und zählten die Tage bis es endlich soweit war. Von nun an hörten sie täglich nur noch SDP und sangen lauthals mit. Die Vorfreude war riesig!

Fragen über Fragen vorm ersten Konzertbesuch

Doch ab wann nimmt man eigentlich Kinder mit zu einem Konzertbesuch? Wird das nicht zu laut für die Kinder? Und wenn es ihnen zu langweilig ist, sie nicht mehr stehen können? Was, wenn sie plötzlich Hunger bekommen oder während des Konzerts auf die Toilette müssen? Fragen über Fragen, über die insbesondere ich mir vorab den Kopf zerbrochen habe. Mütter eben! Letztendlich unbegründet, denn es war ein wunderschönes und unvergessliches Erlebnis für uns vier.

Hier dennoch ein paar Tipps, die zu einem gelungenen Konzertbesuch mit Kindern beitragen:

Wie bereite ich mein Kind auf ein Konzert vor?

Das Wichtigste und an erster Stelle steht: Dein Kind sollte Lust auf den Konzertbesuch haben und nicht gezwungen werden hinzugehen. Schaut euch vorab gemeinsam Konzerte des Künstlers/der Band bei YouTube an um zu sehen, was man sich unter einem Konzert vorstellen kann. Besprecht auch den Faktor der Lautstärke und das es eng ist, da man von sehr vielen Menschen umgeben ist. Wenn du weißt, dass dein Kind unter Platzangst leidet, solltest du einen Konzertbesuch vermeiden.

Beginne direkt am Morgen des Konzerttages damit dein Kind ausreichend mit Flüssigkeit, am besten Wasser zu versorgen, denn während des Konzertes ist es schwierig bis gar nicht möglich mit Kind Getränke zu holen geschweige denn auf die Toilette zu gehen. Gar nichts während des Konzertes zu trinken ist aber auch nicht richtig, daher finde den passenden Zeitpunkt evtl. noch während die Vorband spielt um alle Bedürfnisse zu befriedigen. Frage gerne auch während der Veranstaltung andere Konzertbesucher, ob sie so freundlich wären deinem Kind etwas zu trinken mitzubringen.

Genauso wichtig wie die Zunahme von Flüssigkeit vor einem Konzertbesuch ist auch die Nahrung ein wichtiger Faktor. Esst kurz vor dem Besuch noch einmal ausgiebig, so dass die Bäuche gefüllt sind.

Wurfgegenstände sind bei Konzertbesuchen bekanntlich verboten, packe jedoch vorsorglich einen Riegel oder kleine abgepackte Snacks ein (Reiswaffel, Plätzchen,..) eben etwas für den kleinen Hunger aber in einer Verpackung, die nicht als Wurfgegenstand identifiziert werden kann. Vielleicht hast du bei der Einlasskontrolle auch Glück und darfst ein Trinkpäckchen für dein Kind mit rein nehmen – einen Versuch ist es wert.

An warmen und sonnigen Tagen sollte an Sonnencreme (vorsicht Wurfgefahr) daher auch lieber noch zu Hause eincremen und eine Kopfbedeckung gedacht werden. Wichtig ist außerdem eine wetterbedingte Kleidung. Wir haben uns erst kürzlich tolle Regenjacken gekauft, die sich so klein einrollen lassen, dass sie in jede Handtasche passen und zudem mollig warm halten.

Wichtig! Auf einem Konzert sind Tausende von Menschen auf engstem Raum. Für den Fall aller Fälle, dass das Kind im Getümmel verloren geht, sollte ein für das Kind gut sichtbarer Treffpunkt vereinbart werden. Unter einer Fahne, an einem bestimmen Stand, vor der Toilette usw. natürlich wird sich dieser Treffpunkt vorab zusammen angeschaut. Zudem ist es ratsam eine Notfalltelefonnummer, in dem Fall die Handynummer gut lesbar auf den Arm oder das Bein des Kindes zu schreiben und dem Kind erklären, dass es einen Erwachsenen ansprechen und bitten soll die Nummer anzurufen, wenn es Mama oder Papa verloren hat. Eine weitere Möglichkeit ist ein Notfallzettel mit der jeweiligen Nummer in die Hosentasche zu stecken, wobei hier die Gefahr besteht, dass das Kind den Zettel verlieren könnte.

Zu guter Letzt sollte vorsorglich an einen Gehörschutz gedacht werden. Kinder kommen oftmals noch nicht mit den handelsüblichen Ohropax zurecht, daher ist ein Kapselgehörschutz sinnvoll.

Unser Resümee

Für unsere Kinder war das ausverkaufte SDP-Konzert ein voller Erfolg. Vorab haben wir Eltern uns viele Gedanken gemacht: Was ist wenn wir ganz hinten stehen und die Kinder nichts sehen, wenn die Kinder von den anderen Besucher:innen „zerquetscht“ werden, wenn sie nicht mehr stehen können, auf die Toilette müssen, … letztendlich ist alles perfekt abgelaufen. Wir konnten uns einen super Platz in der ersten Welle an einem Sicherheitszaun ergattern. Bevor es los ging konnten die Kinder sich einfach auf die Erde setzen und somit noch ihre Beine ausruhen. Es war sogar noch genug Zeit und Platz, um ein Band-Shirt zu kaufen, ein Getränk zu holen und noch einmal auf die Toilette zu gehen. Nachdem alle Grundbedürfnisse gestillt waren, hatten wir einen unvergesslich schönen Abend, die Kinder durften sich auf die unterste Stange des Zauns stellen, sodass sie einen perfekten Blick zur Bühne hatten. Alle Besucher:innen um uns herum haben Rücksicht auf die Kinder genommen, weder geschubst noch geschoben. Im Gegenteil, sie haben ihnen sogar angeboten, dass sie sich an ihnen abstützen dürfen. Von den Sicherheitskräften ins Publikum geworfene Wasserflaschen wurden direkt an die Kinder weitergereicht und sogar hat uns ein lieber Konzertbesucher einen Becher Wasser vom Getränkestand mitgebracht. Schon lange habe ich nicht mehr so viele sozial eingestellte Menschen auf einem Fleck gesehen! <3

Und die Kinder? Die sangen lauthals mit, tanzten, hüpften und staunten bis spät in die Nacht hinein. Eine unvergessliche Kindheitserinnerung die wir sowie die tollen Menschen um uns herum und natürlich SDP mit ihrer Musik den beiden Jungs geschenkt haben.

Und nun? Nun sind wir angefixt und haben nach unserem gelungenen und unvergesslichen Konzertbesuch direkt Tickets für ein einwöchiges Musik-Festival mit Camping und allem drum und dran gebucht. Verrückt!? Wir werden es raus finden. #kindheitserinnerungenschaffen

Warst du schon einmal mit deinem Kind auf einem Konzert oder Festival? Wie war dein Erlebnis?

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