Familienleben

Warum auch wir das Familienbett nicht praktizieren

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Vor etwas mehr als zwei Wochen hat Katharina vom Stadt-Land-Mama-Blog mit ihrem Artikel zum Thema Familienbett eine ordentliche Welle losgetreten. Seither wird das Familienbett heiß diskutiert und ist in den sozialen Medien und den Blogs ziemlich präsent. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wie umstritten dieses Thema ist und dass es überhaupt von so vielen Familien praktiziert wird. Ich finde die Angelegenheit und die unterschiedlichen Reaktionen, die teilweise so heftig waren, dass Katharina in einem weiteren Beitrag ihre Ausführungen erklärte, sehr interessant und greife daher das Thema selbst einmal auf und möchte auch meine Ansicht dazu erläutern.

Unter dem Begriff Familienbett versteht man, dass die gesamte Familie (Mutter, Vater und Kind/Kinder) gemeinsam im Ehebett schlafen. In einigen Fällen gehen sogar alle gemeinsam zur selben Uhrzeit ins Bett. In anderen Fällen werden die Kinder jede Nacht ins Ehebett geholt, weil das Kind einfach nicht mehr im eigenen Bett schlafen möchte.

Wir praktizieren kein Familienbett und dafür gibt es mehrere Gründe. Aber ich fange mal ganz von vorn an. Die ersten fünf Monate nach der Geburt hat auch unser Sohn in einem Beistellbett mit im Schlafzimmer geschlafen. Da er als Frühchen zur Welt kam, waren die Ängste des plötzlichen Kindstods bei mir besonders stark ausgeprägt. Ich schlief sehr unruhig und hörte immer mit mindestens einem Ohr, ob der Kleine noch atmete. Zudem fehlte dem Kleinen – wie den meisten Neugeborenen – der Tag-Nacht-Rythmus. Mein Mann und ich wechselten uns daher nachts gegenseitig mit dem in den Schlaf kuscheln ab. Auch das Stillen empfand ich so am Anfang viel bequemer, denn dazu zog ich den Kleinen aus dem Beistellbett in mein Bett, stillte ihn im Liegen und legte ihn anschließend in sein Bettchen zurück.

Nachdem sich bei uns alles eingespielt hatte und auch ich wieder von der Geburt erholt war, zog der kleine Mann in sein eigenes Zimmer. Es klappte dankenswerterweise von Anfang an, dass er sein Zimmer als solches annahm. Natürlich schlief er anfänglich nicht durch und brauchte nachts zwei bis drei Mal unsere Unterstützung. Ich stand dann auf und tröstete ihn oder aber holte ihn zum Stillen in mein Bett und brachte ihn anschließend wieder zurück. Natürlich hätte ich ihn am liebsten immer in meinem Bett zum Kuscheln behalten, aber da hätten wir uns meines Erachtens allesamt keinen Gefallen mit getan.
Zum einen brauche ich meinen Schlaf, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken, aber vor allem mein Mann als Ernährer unserer Familie benötigt seinen Schlaf, damit er am nächsten Tag für seine Arbeit ausgeschlafen und fit ist. Zum einen kann er sich im Gegensatz zu mir nicht mittags für einen Mittagsschlaf hinlegen und zum anderen schlafen wir alle viel besser und ruhiger, seitdem der Sohn im eigenen Zimmer schläft. Das Babyphone liegt direkt neben mir auf dem Nachttisch und schlägt Alarm, wenn etwas mit dem Kleinen ist – daher ist er ja irgendwie doch immer bei uns.

Natürlich kommt es auch bei uns vor, dass der Sohn mal mit im Ehebett schläft. Aber das kommt nur vor, wenn: Er krank ist und einfach nicht zur Ruhe kommt, er am Zahnen ist, nach einer Impfung jemandem zum kuscheln und trösten braucht oder aus sonst einem wichtigen Grund.

Gewiss hat jeder seine eigene Meinung zu dem Familienbett und es tickt auch jede Familie und jedes Kind anders. Das ist auch gut so. Aus unserer Erfahrung kann ich nur sagen, dass es für uns genau die richtige Entscheidung war, den Kleinen frühzeitig an sein eigenes Bett zu gewöhnen, denn jeder bekommt seinen wohlverdienten und nötigen Schlaf und kann ausgeschlafen in einen neuen Tag starten.

4 Kommentare zu “Warum auch wir das Familienbett nicht praktizieren

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