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Mit Kindern im Wohnmobil durch Frankreich reisen: Teil 3

 

Die Sommerferien sind zu Ende und es ist Zeit für den dritten und somit letzten Teil unserer unvergesslichen Wohnmobilreise durch Frankreich. Für mich persönlich der beeindruckendste Teil der Reise, denn wir sind ganz spontan auf einem Filmschiff mit Schauspielern gelandet, haben eine Insel mit gerade nur einmal 33 Einwohnern besucht, sind in eine vergangene Zeit gereist und haben eine der schönsten Städte der Welt besichtigt.

Nach wunderschönen Tagen in Saint-Pair-Sur-Mer, mit dem ruhigen Stellplatz neben dem Artistenzelt, dem Schwimmbad im Meer und der idyllischen kleinen Ortschaft brachen wir früh morgens auf. Dieses Mal hatten wir sogar ein festes Ziel und somit das einzige geplante auf unserer Reise – den Mont Saint Michel.

Die Fahrt dauerte dieses Mal auch gar nicht zu lang, denn nach 50 Minuten kamen wir bereits am Wohnmobilstellplatz vor dem Mont Saint Michel an. Nachdem das Wohnmobil also ausgerichtet und wir uns alle noch einmal gestärkt hatten, ging es zu Fuß los – das Ziel dabei immer vor Augen. Siehst du den Mont Saint Michel?

Insgesamt mussten wir 4 km, vorbei an Wiesen und Feldern und sogar auf einem Stück des Jakobswegs zum Shuttlebus laufen, der uns auf den letzten Kilometern zum Ziel bringen sollte.

Auf dem Weg haben die Kinder einige Geocaches gefunden, somit waren die vielen Kilometer für sie nicht spürbar.

Wir Erwachsen staunten dabei immer wieder über die wunderschöne Landschaft, die vielen bunten Stockrosen die an jeder Straßenecke blühten,…

und den immer näher kommenden Mont Saint Michel.

Am Shuttlebus angekommen, waren wir dann doch sehr erleichtert, noch Plätze zu ergattern um einige Kilometer Fußmarsch zu sparen.

Und dann standen wir mit offenen Mündern vor ihm, dem Mont Saint Michel. Auf der felsigen Insel, mitten im Wattenmeer der Normandie mit ihrer atemberaubenden Abtei. Die Ursprünge des Heiligtums gehen auf das Jahr 708 n.Chr. zurück. Aubert, der Bischof von Avranches, errichtete auf dem Felsen ein Heiligtum, nachdem ihm der Erzengel Michael der Legende nach drei Mal erschienen war.

Der Anblick ist einfach nur atemberaubend und man kann sich kaum an diesem Wunderwerk sattsehen. Die Insel ist etwa einen Kilometer von der Küste entfernt und nur ca. 55.000 m² groß.

Wusstest du, dass der Mont Saint Michel neben dem Eiffelturm eine der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich ist? Jährlich kommen über 2,3 Millionen Menschen hier her um sich das Wunder anzusehen.

Hier findet aber noch ein zweites sehbares Wunder statt, denn an dieser Stelle herrschen die stärksten Gezeiten Europas. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 km von der Küste zurück. Bis vor wenigen Jahren konnte die Insel daher auch nur bei Ebbe besucht werden. Mittlerweile verbindet eine schwebende Stegbrücke das Festland mit dem Mont Saint Michel, so dass zu jeder Tageszeit ein Besuch stattfinden kann.

Auf der felsigen Insel leben zur Zeit 33 Menschen, darunter Ordensleute der Gemeinschaften von Jerusalem.

Sobald man die Gemeinde durch das große schwere Metalltor, das einen an die Ritterzeit erinnert betritt, kommt man sich wie in einer anderen Zeit vor. Wie im Strom wird man mit den Menschenmassen durch die engen Gassen gezogen. Vorbei an Souvenirläden, Gaststätten und Museen. Erst nach einigen Metern löst sich dieser Menschenstrom auf Grund der vielen Gassen und Treppen auf – umso höher man steigt um so weniger Menschen begegnet man.

Die vielen kleinen Gassen, Treppen, Geschäfte und liebevollen Details wie alte Lampen und Geschäftsschilder lassen einen in eine längst vergangene Zeit reisen.

Wir waren mehrere Stunden auf der Insel um uns alles genauestens anzuschauen und wären sogar am liebsten noch bis in die Abendstunden geblieben. Ich stelle es mir sehr gemütlich vor, wenn die kleinen Gassen beleutet sind und sich der Tag dem Ende neigt.

Hier noch ein paar Infos, falls auch du mal zum Mont Saint Michel reist. Der Eintritt auf die Insel sowie der Shuttlebus sind frei. Das Besichtigen der Abtei kostet für Personen über 18 Jahren 11 Euro.

 

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Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter in Richtung Bretagne in die Hafenstadt Saint Malo. Angekommen haben wir prompt einen super Parkplatz für unser 7,40 m langes Wohnmobil direkt am Hafen ergattern können.

Schnell ein paar Sachen in den Rucksack gepackt ging es für uns zu Fuß um den Hafen herum. Dort entdeckten die Kinder schon von weitem das riesige Piratenschiff.

Wir erfuhren, dass es sich bei der 47 Meter langen Fregatte um die Étolie du Roy handelt und dies ein Filmschiff ist. Das Segelschiff wurde eigens für das Drehen amerikanischer Filme gebaut und ist bereits in einigen bekannten Filmen zu sehen.

Wir ließen uns die Chance nicht nehmen und kauften ganz spontan Tickets um die Étolie du Roy zu besichtigen.

Die Kinder waren besonders beeindruckt von dem Piratenschiff mit seinen originalgetreuen Details.

In jedem Fall hat sich der spontane Ausflug auf die Étoile du Roy gelohnt und bleibt garantiert für immer in unserer Erinnerung und natürlich halten wir von nun an beim Filme schauen Ausschau nach dem Piratenschiff.

Direkt im Anschluss zog es uns an der großen Granitmauer, die einmal um die Altstadt von Saint Malo führt, vorbei in Richtung Innenstadt.

Wir flanierten durch die charmanten Gassen, blieben immer wieder stehen um zu Staunen, stärkten uns mit köstlichen französischen Tomate-Mozzarella Baguettes und schauten uns die beeindruckende Kathedrale an.

Bekannt ist die Kathedrale unteranderem für ihre riesige Rosette, die aus unzähligen kleinen bunten Glasstücken besteht.

Nach dem Ausflug in die Kathedrale zog uns die Menschenmasse durch die kleinen Gassen in Richtung Strand. Was wir von dort zu sehen bekamen kann ich kaum in Worte fassen, daher lasse ich einfach mal die folgenden Bilder sprechen:

Wir standen eine Ewigkeit einfach nur da und staunten über den wunderschönen Ausblick.

Leider hatten wir keine Badesachen dabei, sonst hätten wir uns noch ein paar Stunden am Strand von Saint Malo gegönnt. So entschieden wir uns aber noch ein wenig an der Strandpromenade entlang zu Spazieren und uns die Stadt anzuschauen.

Auf demRückweg zum Wohnmobil gönnten wir uns noch eine Kugel Eis. Ja, richtig gelesen – das was bei uns wohl eher nach drei Kugeln aussieht ist in Frankreich eine Kugel Eis. Dafür Kostet diese auch 3,20 Euro.

Wir hatten einen tollen Tag in Saint Malo und haben viel aber bei weitem noch nicht alles von der Stadt gesehen. Daher müssen wir irgendwann noch einmal wieder kommen und dann für mehrere Tage bleiben.

Wieder am Wohnmobil angekommen, entschieden wir uns auf Grund der steigenden Corona Zahlen, die wir während unserer Reise immer im Auge behielten, die Bretagne zu verlassen und uns wieder auf den Ausgangsort unserer Frankreich Reise zu begeben. Während die Kinder erschöpft von dem eindrucksvollen Tag schnell in ihren Kindersitzen einschliefen, verließen wir Saint Malo und fuhren ein ganzes Stück in Richtung Norden.

Zunächst ging es wieder vorbei an wunderschönen Landschaften mit endlos langen Sonnenblumenfeldern und über die Pont de Normandie, deren zweite Überfahrt ich plötzlich gar nicht mehr als so schlimm empfand.

Gegen späten Abend erreichten wir einen sehr gut bewerteten uns voll ausgestatteten Wohnmobilstellplatz in Neufchátel en Bray den wir uns auf der App,  Stellplatz Radar ausgesucht hatten. Bei der Ankunft sahen wir jedoch schon von weitem eine rote leuchtende Aufschrift. Von nahmen lasen wir schließlich was wir vermuteten, belegt!

Unter Campercontact lass ich dann per Zufall in einem Nebensatz, dass der Betreiber des Campingplatzes, welcher sich direkt nebenan befand bei lieber Nachfrage bereit erklärt und einen Stellplatz anbietet. Wir versuchten also unser Glück und standen ein paar Minuten später ganz allein auf einem super gepflegten Campingplatz und hatten außerdem das rundum sorglos Paket mit Stromanschluss, Duschen, WC´s, Frischwasser, sogar eine Waschmaschine und ein Trockner standen zur Verfügung. Wir hätten außerdem unsere Toilette sowie das Grauwasser leeren können. Purer Luxus für Camper also, den sich der Betreiber des Campingplatzes natürlich auch gut, im Vergleich zu den anderen Stellplätzen, zahlen ließ.

Nach einer hervorragenden und ruhigen Nacht fuhren wir direkt nach dem Frühstück unsere letzte Station der Frankreichreise an. Es zog uns erneut zum Lac de Madine, dem Badesee von unserem ersten Halt. Die Kinder hatten sich so sehr gewünscht noch einmal dort hin zu fahren, im See zu baden und auf der Wasserhüpfburg zu spielen.

Wir blieben noch einmal für eine Weile, genossen die letzten Urlaubstage an diesem für uns perfekten Ort und waren uns bei den vielen Gesprächen am Abend sicher, dass dies ein gelungener, lehrreicher und einfach nur schöner Urlaub war – unsere erste lange Reise im Wohnmobil durch Frankreich.

Dies war nun der letzte Teil unserer Wohnmobilreise mit Kindern durch Frankreich. Hier kannst du noch einmal den ersten Teil und hier den zweiten Teil unserer Reise lesen.

Warst auch du schon einmal an einem der von uns bereisten Orte in Frankreich? Hast du noch weitere Tipps, was wir uns auf unserer nächsten Frankreich Reise unbedingt anschauen sollten? Ich freue mich über dein Feedback. 

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