Neulich erzählte mir eine Freundin, die Lehrerin an einer weiterführenden Schule ist, über die Problematik des gefährlichen Trendgetränks Lean. Das Getränk, das überwiegend in Limonadenflaschen abgefüllt wird und daher auch so unscheinbar aussieht, ist immer häufiger auf den Pausenhöfen zu sehen. Schockiert lauschte ich ihren Worten, denn ich hatte zuvor noch nichts von diesem Getränk, dass sich unter Jugendlichen als eine Art Trend etabliert hat, gehört. Oft wird es als cooles Mischgetränk angesehen, das eine besondere Wirkung verspricht. Doch was genau ist Lean, und warum sollten Eltern darüber Bescheid wissen?
Manchmal kommt es mir vor, als lebe ich auf einem anderen Planeten, wenn ich von Dingen wie, vapen, Gommemode, smash & Co. zum ersten Mal höre.
Nach unserem Gespräch über das Trendgetränk, dass es übrigens schon seit einigen Jahren gibt, aber aktuell eben wieder ziemlich inn ist, habe ich mich zu Hause an den Laptop gesetzt und mich genauer informiert. Da ich mir vorstellen kann, dass auch hier einige Eltern lesen, die bisher wie ich ahnungslos sind oder das Gefühl haben auf einem anderen Planeten zu leben, wenn sie solche Dinge hören, habe ich beschlossen diesen Blogbeitrag zu schreiben, um aufzuklären und zu sensibilisieren.
Was ist das Trendgetränk Lean?
Lean, auch bekannt als „Purple Drank“, „Dirty Sprite“ oder „Sizzurp“, ist ein Getränk, das typischerweise aus einer Kombination von verschreibungspflichtigem Hustensaft, Limonade und manchmal auch Süßigkeiten besteht. Der Hustensaft enthält häufig die Wirkstoffe Codein und Promethazin, die beide sedierende Eigenschaften haben. Wenn diese Substanzen in hohen Dosen konsumiert werden, können sie eine berauschende Wirkung hervorrufen, die von vielen Jugendlichen als angenehm empfunden wird.
Welche Wirkung hat Lean?
Der Konsum von Lean erzeugt eine leichte Euphorie, beeinträchtigt die Motorik, macht schläfrig und lethargisch. Verantwortlich hierfür sind die beiden Substanzen Codein und Promethazin. Der Konsum der Droge Lean birgt aber auch lebensgefährliche Nebenwirkungen.
Das enthaltene Promethazin wirkt sedierend und beruhigend. Nach dem Konsum von Lean machen sich oft eine leichte Schläfrigkeit und Lethargie breit, zusammen mit einer Beeinträchtigung der Motorik, die dazu führen kann, dass es den Konsumenten schwerfällt, aufrecht zu stehen. Ein Teil des enthaltenen Codeins wird im Körper zu Morphin umgewandelt wird, sodass eine schmerzstillende Wirkung eintritt.
Die in der Droge Lean enthaltenen Medikamente bewirken eine leichte Euphorie sowie eine als angenehm empfundene Lethargie und Gefühle von Dissoziation, d. h. körperlicher Entfremdung. Überdies kann es durch den Konsum von Lean zu einer Intensivierung von Gefühlen oder auch Halluzinationen kommen. (Quelle: https://dassuchtportal.de/suchtstoffe/lean-droge/)
Die Limonade und die Süßigkeiten werden hinzugefügt, um den bitteren Geschmack des Hustensafts zu überdecken und das Getränk ansprechender zu machen. Oft wird Lean in sozialen Medien und in der Musik gefeiert, was zu seiner Popularität unter Jugendlichen beiträgt.
Obwohl Lean als harmloses Mischgetränk erscheinen mag, birgt es erhebliche gesundheitliche Risiken. Der Konsum von Codein kann zu einer Abhängigkeit führen und ernsthafte Nebenwirkungen wie Atemdepression, Schwindel und sogar Überdosierung verursachen. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen, da dies die sedierenden Effekte verstärken kann. Dazu habe ich beispielsweise diesen Artikel: Kurz vor dem Tod noch eine Dirty-Sprite? , gelesen.
Wie können wir Eltern reagieren, wenn wir Lean bei unseren Kids finden?
Wenn Eltern Lean bei ihren Kindern entdecken, ist es wichtig, ruhig und verständnisvoll zu reagieren. Auch wenn dieses vermutlich leichter gesagt als getan ist. Hier sind einige Schritte, die Du jetzt unternehmen kannst:
1. Informieren: Verstehst Du und Dein Kind, was Lean ist und welche Risiken damit verbunden sind. Wissen ist der erste Schritt, um mit der Situation umzugehen.
2. Gespräch suchen: Sprich offen mit Deinem Kind über Lean. Frag nach, was es darüber weiß und warum es interessiert ist. Zeig Interesse, ohne sofort zu verurteilen.
3. Aufklärung: Erkläre die gesundheitlichen Risiken und die möglichen Folgen des Konsums. Mach deutlich, dass Du dich um das Wohl Deines Kindes sorgst.
4. Alternativen anbieten: Hilf Deinem Kind, gesunde Alternativen zu finden, um mit Stress oder Langeweile umzugehen. Sport, Hobbys oder soziale Aktivitäten können positive Auswege bieten.
5. Professionelle Hilfe in Betracht ziehen: Wenn Du den Eindruck hast, dass Dein Kind ernsthaft mit dem Konsum von Lean oder anderen Drogen kämpft, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erste Anlaufstelle findest du hier.
Lean mag für viele Jugendliche als cooles Getränk erscheinen, doch die damit verbundenen Risiken sind wirklich ernst zu nehmen.
Kanntest du das Trendgetränk und dessen Wirkung bereits? Ich bin gespannt.