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Bei Eltern nachgefragt: Das Leben mit Kindern in einer Großstadt (Kassel)

Das Leben mit Kindern in einer Großstadt-3-2

Im Januar startete meine Blogreihe – Bei Eltern nachgefragt: Das Leben mit Kindern in einer Großstadt bzw. auf dem Land. Bei der kleinen Fragerunde interessiert mich, wie unterschiedlich die Familien leben und wie man Kindern in einer Großstadt mit der Gefahr von Autos, Drogen und anderen Dingen die nötige Freiheit beim Spielen gewähren kann und welche Sorgen und Ängste Eltern dabei begleiten. Den Anfang machte Sarah, sie lebt mit ihrer kleinen Familie in einer Wohnanlage in München.

Heute geht es in in meine Heimatstadt im schönen Nordhessen – Kassel. Sandy lebte früher in einem kleinen Dorf und zog später in die Stadt. Warum sie sich ein Leben auf dem Land nicht mehr vorstellen kann, erzählt sie in meiner kleinen Interviewreihe.

Stell dich und deine Familie kurz vor. 

Mein Name ist Sandy, ich bin 33 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und meiner zweijährigen Tochter in Kassel. Wir leben in einer Wohnung mitten in der Stadt.

Ab welchem Alter darf deine Tochter alleine draußen spielen?

Ab wann meine Tochter alleine draußen spielen darf, weiß ich noch nicht. Ich strebe aber an, dass meine Tochter alleine in die Schule geht, wenn es soweit ist.

Welches sind die größten Sorgen, wenn deine Tochter alleine mit anderen Kindern draußen unterwegs sein wird?

Generell meine größte Angst ist, dass meine Tochter entführt werden könnte. Etwas schlimmeres kann ich mir kaum vorstellen. Ich glaube, das wird meine größte Angst bleiben, wenn meine Tochter ohne mich draußen ist.

Denkst du, du hättest andere Sorgen wenn du auf dem Land leben würdest? 

Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen, in dem heute um die 350 Menschen leben. Wenn ich mir vorstelle, meine Tochter würde die gleichen Dinge erleben wie ich in meiner Kindheit, wäre meine größte Angst wohl, dass sie sich im Wald verläuft 😉

Wünschst du dir manchmal ein Leben auf dem Land?

Sicher ist eine Kindheit auf dem Dorf schön. So zumindest, wie ich sie erleben durfte. Meine Schwester wohnt in der Gegend, in der wir aufgewachsen sind. Ihre Tochter ist jetzt 10 und mir scheint es, als habe es sich zu früher komplett geändert. Früher sind wir einfach raus gegangen und haben immer irgendwen auf der Straße getroffen, mit dem wir spielen konnten. Heute ist jede Verabredung der Kinder von den Eltern gesteuert. Die Mütter verabreden sich und bringen die Kinder zum Spielen vorbei. Ich frage mich, woran das liegt. Daran vielleicht, dass die meisten Mütter heute arbeiten und die Zeit gut eingeteilt werden muss oder weil die Zeiten gefühlt „rauer” geworden sind und der Drang, sein Kind zu beschützen, mächtiger geworden ist.

Je älter ich wurde, desto öder fand ich das Leben auf dem Dorf. Der letzte Bus fuhr um 18:30 Uhr und am Wochenende überhaupt nicht.

Vor dem Hintergrund also, dass es gefühlt eh nicht mehr so ist wie früher und dass das Dorfleben für Teenies langweilig ist, wünsche ich mir nicht, auf dem Land zu leben. Ich kann alles innerhalb kürzester Zeit zu Fuß erreichen und habe immer Menschen um mich. Ich kann mich kurzfristig entscheiden, ob ich ins Kino gehen oder Sushi essen gehen möchte. Ich liebe das Stadtleben.

Vielen Dank, liebe Sandy für den Einblick in euer Leben.

Möchtest auch du einmal hier auf dem Blog berichten, wie du mit deiner Familie lebst? Dann schreib mir gerne eine Nachricht an mail@nordhessenmami.de

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