Frühstück zubereiten, Kind für den Kindergarten fertig machen und in den Kindergarten bringen, Wäsche waschen, Geschirrspüler starten, aufräumen, durchsaugen, Mittagessen vorbereiten und zwischendurch immer wieder mit dem kleinen Sohn spielen beziehungsweise Rede und Antwort stehen, Kind wieder vom Kindergarten abholen. So oder so ähnlich sieht nahezu jeder Vormittag bei uns aus. Alles ist gut durch getaktet, denn in einem vierköpfigen Haushalt ist man irgendwie nie mit der Hausarbeit fertig.
Anders aber heute. In der Nacht hat es relativ viel geschneit und wir freuten uns morgens nach dem Hochfahren der Rollos sehr über das Wunder in weiß. Der große Sohn lief sofort in den Keller um seinen Poporutscher für den Kindergarten zu holen und auch der Kleine rannte los um seine Schneehose von der Garderobe zu ziehen.
Nachdem der große Sohn also im Kindergarten war, zog ich mich und den Kleinen schön warm an und holte den Schlitten aus dem Keller. Der Nachwuchs freute sich riesig über den Schnee und juchzte und jauchzte herkömmlich.
Wir blieben über eine Stunde draußen, kehrten den Schnee weg, warfen Schneebälle und fuhren sogar eine große Runde mit dem Schlitten. Es war einfach wunderbar. Die frische Luft tat ungemein gut. Der Sohn hatte viel Freude und auch ich genoss einfach mal das hier und jetzt.
Was ist wirklich wichtig?
Wenn wir mal ehrlich zu uns selbst sind – die Wäscheberge, das Geschirr und auch die restlichen Arbeiten im Haushalt laufen uns nicht davon und können auch noch zu einem anderen Zeitpunkt erledigt werden. Anders hingegen ist es mit dem Schnee. Manchmal ziemlich oft taut der Schnee doch viel schneller weg als er gekommen ist. Und dann? Genau in diesen Momenten würde ich mich dann ärgern, dass ich den Haushalt dem Schnee bevorzugt habe.
Wobei der Schnee hier eigentlich nur sinnbildlich steht, denn genauso ist es auch, wenn kein Schnee liegt. Es ist doch viel schöner beispielsweise im Sommer gemeinsam mit den Kindern ins Schwimmbad zu gehen, durch den Garten zu springen oder im Sandkasten zu buddeln. Diese Zeit ist einfach kostbar und geht so schnell vorbei.
Die Zeit ist kurz und einmalig. Verschenk sie nicht, wenn du kannst.
In diesem Sinne, nutze die Zeit mit deinen Kindern und vertrödel sie nicht mit den unwichtigen Dingen im Leben. Vielleicht ist es auch einfacher gesagt als getan und letztlich brauchte auch ich länger für diese Erkenntnis. Schuld daran waren vermutlich auch die Menschen, die mich des öfteren „Was machst du eigentlich so den ganzen Tag?“ fragten. Mittlerweile halte ich es ein wenig wie Alexandra Reinwarth: „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ und lebe damit deutlich glücklicher.