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Der Geburtsvorbereitungskurs

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Seit Wochen habe ich mich drauf gefreut und letzte Woche war es nun so weit, der Geburtsvorbereitungskurs hat begonnen. Sicher fragt ihr euch, warum ich mich so sehr auf den Kurs gefreut habe. Der einfache Grund: ich habe mich riesig auf die Hebamme und die netten Abende mit ihr gefreut. Diese Frau ist wirklich unbeschreiblich toll. Bereits während der ersten Schwangerschaft und auch die Zeit danach hat sie mir durch ihre liebe, coole und gelassene Art viele Ängste genommen.
So war es auch letzte Woche als ich mit meinem Mann auf einer bunten Isomatte in ihrem liebevoll eingerichteten Raum saß – besser gesagt saßen wir (14 Frauen und 12 Männer) auf bunten Isomatten, die in einem kreisförmig angeordnet auf dem Fußboden lagen. Die Stimmung war zunächst etwas bedeckt, denn wir Frauen kannten uns nicht und sind uns vielleicht höchstens mal beim Einkaufen über den Weg gelaufen.
Die Blicke der Frauen kreisten immer wieder auf die Bäuche der anderen Frauen, um die Größe dieser zu vergleichen. Irgendwie ist das ja seltsam, normalerweise vergleichen Frauen im Sommer im Freibad die Figur mit anderen Frauen: „Die blonde dahinten hat aber eine Speckrolle und die da vorne hat aber einen größeren Hintern als ich, …“
Bei Schwangeren hingegen ist die mit der größten Babykugel die Gewinnerin. Oh ja, auch ich flüsterte meinem Mann ins Ohr: „Schatz, hat die da vorne einen größeren Bauch?“ Seine Antwort hätte ich dann doch lieber nicht hören wollen: „Ja, aber um einiges.“ – Mist.

Was ist ein Geburtsvorbereitungskurs? Wie läuft er ab und wofür ist er gut?

Die Hebamme stellte sich anfangs kurz vor und der nächste Part war vielleicht genau der, den eine Schwangere nicht hören will: „Eine Geburt tut nicht nur weh, sie tut Sauweh! Ich kann euch durch den Vorbereitungskurs diese Schmerzen nicht nehmen, aber ich möchte euch helfen die Ängste zu mindern.“ Schon beim ersten Vorbereitungskurs waren genau diese Worte die Einleitung der Hebamme und das ist es, wofür ich sie liebe. Sie hat ehrlich gesagt, wie der Hase läuft und was Sache ist und das zieht sich über die gesamte Zeit ihrer Betreuung hindurch.
Anschließend stellten wir uns gegenseitig vor. Die Stimmung wurde immer besser und die Frauen wurden immer gelassener. Der Kurs setzt sich aus Frauen im Alter zwischen 21 und 40 Jahren zusammen und die meisten bekommen ihr erstes Kind. Ich bin mit meinen zarten 25 Jahren die zweitjüngste und bekomme bereits das zweite Kind.
Weiter ging es mit einigen Informationen rund um das Thema Schwangerschaft: Die beiden Arten der Geburt: natürliche Geburt und Kaiserschnitt; Vorbeugung von Infekten/Krankheiten während der Schwangerschaft; das Vorbereiten der Brust auf das Stillen; was bei Wadenkrämpfen, Sodbrennen oder anderen Wehwehchen während der Schwangerschaft hilft; Und vielem, vielem mehr. Abgerundet wurde der 90-minütige Kurs mit Entspannungs- und Gymnastikübungen.
Die Zeit verging viel zu schnell. Viele Tipps und Ratschläge kannte ich im Nachhinein betrachtet vom ersten Vorbereitungskurs, jedoch finde ich es wichtig diese Informationen noch einmal zu hören und aufzufrischen.

Meiner Meinung nach sollte jede Schwangere einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen. Natürlich werden einem durch den Kurs die Geburtsschmerzen nicht genommen, aber man kann sie vielleicht erträglicher machen. Man erhält wichtige Informationen, Tipps und Ratschläge zudem lernt man andere Schwangere kennen und kann so Kontakte knüpfen. Vielleicht versteht man sich mit den anderen so gut, dass man sich auch über die Schwangerschaft hinaus noch trifft.
Ebenso ist es auch wichtig, dass die Männer wenigstens einmal mit zu einer Kursstunde kommen und sich ein Bild von der Geburtsvorbereitung machen. Auch für sie gibt es interessante Themenpunkte. Unsere Hebamme gibt zum Beispiel in der letzten Kursstunde den werdenden Vätern Tipps und Ratschläge, wie sie sich verhalten, wenn es los geht.
Die Geburtsvorbereitung umfasst 8 Kursstunden á 90 Minuten und die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs in voller Höhe. Einige tragen sogar die Kurskosten für die werdenden Väter. Informiert euch einfach mal bei eurer Krankenkasse.

Zum Schluss habe ich noch drei Fragen, die mich wirklich interessieren:
Habt ihr einen Geburtsvorbereitungskurs besucht? Wie war bei euch der Ablauf? Hat er euch die Ängste vor der Geburt genommen?
Über Kommentare zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen.

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